Überwachung der Radioaktivität in Wasser, Luft und Boden funktioniert
Die EU- Kommission muss in diesem Fall mal nicht gegen Deutschland klagen. Bei einer Inspektion von einem Team der Kommission wurde festgestellt, dass die in Berlin vorhandenen Einrichtungen und Regelungen zur Überwachung der Radioaktivität in Luft, Wasser und Boden die „hohen Anforderungen“ uneingeschränkt erfüllen, ständig verfügbar sind und effizient umgesetzt werden.
Das hat das Bundesumweltministerium (BMUB) gestern, Montag, 16. Juli, erfreut vermeldet. Ein Schwerpunkt der Überprüfung lag dabei auch auf den Überwachungsregelungen in einer radiologischen Notfallsituation.
Der Bericht zur Inspektion wurde von der Kommission an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit übersandt und steht im Internet zur Verfügung.
Damit erfüllt die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt in Deutschland die Anforderungen aus Artikel 35 des Euratom-Vertrages.
Nach Artikel 35 des Euratom-Vertrages muss jeder Mitgliedstaat die notwendigen Einrichtungen schaffen, die den Radioaktivitätsgehalt der Luft, des Wassers und des Bodens ständig überwachen und die Einhaltung der europäischen Strahlenschutzgrundnormen sicherstellen. Ob diese Vorgabe eingehalten wird, überprüft die EU- Kommission in der Regel alle drei bis fünf Jahre in ausgewählten Regionen des jeweiligen Mitgliedsstaates. Die letzte Überprüfung in Deutschland fand im Jahr 2012 im Raum Freiburg statt.
Vom 2. bis zum 4. Mai 2017 hatte nun ein Team von Inspektoren der Kommission die Einrichtungen zur ständigen Überwachung des Radioaktivitätsgehalts am Beispiel des Ballungsraums Berlin überprüft.
Im Rahmen der Inspektion wurde das Zusammenspiel der Messsysteme verifiziert, die von verschiedenen Einrichtungen des Landes und des Bundes betrieben werden und die gemeinsam die Überwachung der Umweltradioaktivität sicherstellen. Gegenstand der Prüfungen waren zudem vertiefte Fragen zum Betrieb von Messnetzen, zu Überwachung und Probenahme, zu Analyseverfahren, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung, Datenübermittlung und Archivierung. Betrachtet wurden auch Teile der Umgebungsüberwachung des Forschungsreaktors BER II in Berlin-Wannsee.