„Das mehr als 500.000 Kilometer umfassende deutsche Gasnetz reicht praktisch in jeden Winkel der Republik und transportiert schon heute die doppelte Energiemenge des Stromnetzes“,  gab der Wintershall-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren gestern, 13. August,  im Vorfeld der Reise von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier  nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen quasi schriftlich mit an die Hand. Altmaier will sich von heute, 14. August,. bis Donnerstag, 16. August  in den beiden genannten Bundesländern ein Bild über den aktuellen Stand des schleppenden Stromnetzausbaus machen.

Das Gasnetz ist kosteneffizienter...; ...Wintershall-Chef Mario Mehren
Das Gasnetz ist kosteneffizienter…; …Wintershall-Chef Mario Mehren

Mehren weist den Minister im Vorfeld daraufhin:Es (das Gasnetz, d. Red) ist kosteneffizienter als der Energietransport in Stromleitungen“ und erklärt die Gasleitungen schon jetzt zum  nicht-sichtbaren sozusagen  Rückgrat der Energiewende.

Zum einen, weil sie akzeptiert seien – das Netz ist verlegt und es könnten zusätzliche Leitungen folgen. Zum anderen sei die Nutzung von Gasinfrastruktur „zukunftssicher“. Denn langfristig könnte je nach Bedarf darin auch mehr und mehr erneuerbares Gas gespeichert oder transportiert werden.

Mehren verweist weiter darauf, dass das deutsche Gasnetz schon heute rund 1.000 Milliarden kWh pro Jahr transportiert. Das sei die doppelte Energiemenge des Stromnetzes, dessen Transportleistung bei rund 540 Milliarden kWh pro Jahr liege. Und darüber hinaus weist der Wintershall-Mann darauf hin, „…Gas lässt sich leichter transportieren als Strom. Und das zu einem viel günstigeren Preis.“ Nach Erhebungen des DVGW kostet der Energietransport via Gasnetz nur rund ein Fünftel dessen, was der Transport in Stromleitungen kostet.

Die Nutzung der vorhandenen Gasinfrastruktur biete auch  eine besonders kosteneffiziente Option für

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… ja, richtig Herr Bundeswirtschaftsminister Altmaier, bis in jeden Winkel…;Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsministe, im Vorfeld seiner Reise …

die Sektorenkopplung und erhöhe die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung, zeigt sich Mehren überzeugt. „Bereits heute sind Gas und seine Infrastrukturen in der Lage, den künftigen Bedarf und damit die Kosten des Stromnetzausbaus zu mindern. Nicht zielführend ist es, Sektorenkopplung ausschließlich im Sinne einer Vollelektrifizierung aller Sektoren auf Basis Erneuerbarer Energiequellen zu verstehen.“

Gerade aufgrund der Verspätungen und Kostensteigerungen beim Stromnetzausbau sei der Wert der deutschen Gasinfrastruktur kaum noch zu überschätzen. „Ganz grundsätzlich sollten wir Strom- und Gasnetze daher als integrierte Energieinfrastrukturen begreifen und sie entsprechend miteinander koppeln“, schlägt Mehren weiter vor. :Und er reicht den Vorschlag nach  noch in dieser Wahlperiode sollte die bisher getrennte Netzentwicklungsplanung der Strom- und Gasnetze in eine gemeinsame Netzentwicklungsplanung zu überführt werden.“

Deutschland habe das Potenzial, sich im Rahmen der Energiewende als starker Wirtschaftsstandort zu positionieren und gleichzeitig eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz zu übernehmen. „Ich bin überzeugt, dass der Energieträger Erdgas und seine Infrastrukturen angesichts ihrer Potenziale eine noch wichtigere Rolle für eine erfolgreiche Energiewende übernehmen können