Im Rahmen seiner Strom-Netzausbaureise aktuell durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen(v. 14. bis 16. August) hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Dienstag, 14. August,  bei der Bundesnetzagentur in Bonn seinen „Aktionsplan Stromnetz“  vorgestellt.

Für die Energiewende brauchen wir gut ausgebaute Stromnetze ......bild bmwi
Für eine erfolgreiche  Energiewende brauchen wir gut ausgebaute Stromnetze ……bild bmwi

„Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir moderne und gut ausgebaute Netze genauso wie den Ausbau erneuerbarer Energien“, stellte der Minister anlässlich seiner Präsentation fest.  Und er bezeichnete die Stromnetze dabei als  „…das Herz-Kreislauf-System unserer Stromversorgung“. Er forderte auch: „Diese muss vom Windrad in der Nordsee bis zur Ladesäule in Bayern zuverlässig funktionieren“. Und gleich im Anschluss an diese Feststellung gesteht Altmaier ein: „ Doch beim Ausbau der Netze ist Deutschland im Verzug, das verursacht Kosten für die Verbraucher.“ Seine Feststellung deckt sich mit der Kritik des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller der Altmaier parallel zur Reise des Wirtschaftsministers vorwirft: Die Bundesregierung denke das Problem vom falschen Ende her. (Wir haben berichtet, s. unten:)

Altmaier schlug jetzt bei seiner Präsentation bei der Bundesnetzagentur, in Verbindung mit  dem ‚Aktionsplan Stromnetz‘, Maßnahmen vor, „…mit denen wir endlich durchstarten, den Netzausbau deutlich beschleunigen und bestehende Netze optimieren können.“ Er ist sich aber sicher: „Mit der Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes, des ‚NABEG 2.0‘, im Herbst werden wir die Planungsverfahren verschlanken und einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.“

Der “Aktionsplan Stromnetz” verfolgt laut Bundeswirtschaftsministerium (BMWI )eine Doppelstrategie: Der Netzausbau soll dann  durch besseres Controlling und die Vereinfachung von Planungsverfahren beschleunigt  werden. Gleichzeitig  sollen dann  mit neuen Technologien und Betriebskonzepten die Bestandsnetze optimiert werden.

So könnten beispielsweise Leiterseile eingesetzt werden, die höhere Temperaturen und Ströme aushalten, oder auch spezielle Transformatoren, die den Strom auf noch freie Leitungen umlenken. Zum besseren Controlling sollen sich alle Akteure, Netzbetreiber wie auch Planungsbehörden, Länder und die Bundesnetzagentur, verständigen, wie Hindernisse beim Netzausbau zu überwinden sind. Hier trifft Altmaier mit seinen Vorstellungen voll den Nerv des baden-württembergischen Umweltministers Untersteller der Ähnliches vorschlägt, wie wir aktuell berichtet haben. Das soll durch Zielvereinbarungen erfolgen, die klar definieren, wer was bis wann macht.

Mit der Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes werden aus Sicht Altmaiers die Planungsverfahren vereinfacht und die Verfahren beschleunigt, zum Beispiel über Anzeigeverfahren für kleine Netzverstärkungsmaßnahmen oder ein Verzicht auf die Bundesfachplanung dort, wo eine vorhandene Trasse genutzt wird. Die Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes wird im Herbst 2018 vorgelegt.

Lesen Sie dazu auch: An Peter Altmaier: Das Gasnetz reicht bis in jeden Winkel und auch Netzausbau: Die Bundesregierung denkt vom falschen Ende her