Zeitgleich und möglicherweise sogar vor dem Hintergrund des deutsch-russischen  Gipfels in Meseburg am vergangenen Samstag, 18. August, bei dem Wladimir Putin und Angela Merkel unter anderem über die Gaspipeline Nord Stream 2 gesprochen haben, (siehe unten: Einer der größten Energie-Abnehmer Russlands), erwägen die USA neue Sanktionen gegen Unternehmen, die an dem Projekt beteiligt sind.

Ahnten sie da schon von den bevorstehenden US-Sanktionen...? Wladimir Putin und Angela Merkel
Ahnten sie da schon von den bevorstehenden US-Sanktionen…? Wladimir Putin und Angela Merkel

Dies berichtete das „Wall Street Journal“  einen Tag später nach dem Treffen, am Samstag, 19. August und wurde sogleich von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news damit zitiert.

Ein neues Sanktionsprojekt gegen die Unternehmen, die am Gaspipeline-Projekt Nord-Stream 2  teilnehmen, sei weit fortgeschritten, schreibt die Zeitung unter Berufung auf US-Staatsbeamte. Zurzeit sei der Entwurf zu den Sanktionen im Stadium der Diskussion. Sie könnten laut dem „Wall Street Journal“ innerhalb weniger Wochen verhängt werden.

Dabei betont die Zeitung, dass die Strafmaßnahmen darauf gezielt seien, den Gaspipeline-Bau wegen der Befürchtungen zu stoppen, dass er „die Abhängigkeit Europas von russischem Gas erhöhen wird“. Einem der Beamten zufolge arbeiten das Weiße Haus, das US-Außenamt sowie das Energie- und das Handelsministerium der Vereinigten Staaten mit Hochdruck  an dem Strafpaket um es zum Abschluss  zu bringen.

Mitte Juli war bekannt geworden, dass ein Gesetzentwurf über Sanktionen gegen Nord Stream 2 in den US-Kongress eingereicht worden war. (U+E hat berichtet)

Wladimir Putin hatte am vergangenen Samstag bei der Pressekonferenz mit Kanzlerin Merkel noch stolz bekannt gegeben: „Im Jahr 2017 haben wir unter anderem 53,8 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert.“ Damit werde der deutsche Gasmarkt zu mehr als 30 Prozent gedeckt, fügte der russische Präsident hinzu. „Der Verbrauch von russischem Gas nimmt ständig zu und ist in diesem Jahr um 13 Prozent gestiegen“, bilanzierte der russische Präsident.

Nach Angaben des russischen Gasgiganten, dem Gazprom-Konzern,  sind die Gaslieferungen nach Deutschland vom 1. Januar bis zum 15. Juni gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2017 um 13,2 Prozent (3,2 Milliarden Kubikmeter) gestiegen. Die Lieferungen ins ferne Ausland (Europa und die Türkei) haben sich demnach insgesamt um 5,6 Prozent (fünf Milliarden Kubikmeter) vergrößert und 93,6 Milliarden Kubikmeter betragen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Einer der größten Energie-Abnehmer Russlands