Das neue Strahlenschutzgesetz, das auch im Falle eines Atom-Unfalls greift,   sieht vor, dass im Falle eines Unfalles, bei dem radioaktives Material großräumig in die Umwelt freigesetzt wird, das Radiologische Lagezentrum des Bundes (RLZ) , in Neuherberg bei München, unter Leitung des Bundesumweltministeriums (BMU) unverzüglich seine Arbeit aufnimmt.

Das Radiologische Zentrum muss das managen ...
Das Radiologische Zentrum muss das managen …

Dort wird dann die radiologische Lage analysiert. Auf dieser Grundlage stimmt sich die Kopfstelle des RLZ im BMU mit den Ländern, den Nachbarstaaten, der Europäischen Kommission und der Internationalen Atomenergiebehörde ab und koordiniert das weitere Vorgehen.(Lesen Sie dazu auch unseren heute erschienenen Bericht: Vorbereitet auf den atomaren Gau …?

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist unter anderem für die Erstellung des Lagebilds verantwortlich, das die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen in einem Notfall darstellt. Bislang mussten die Länder für die Zwecke des Katastrophenschutzes und der Bund für überregionale Maßnahmen der Strahlenschutzvorsorge jeweils eigene Lagebilder erstellen.

Entscheidend für ein aussagekräftiges Lagebild sind schnelle und zuverlässige Messungen, für die unter anderem auch Hubschrauber eingesetzt werden können. Auch über diese Zusammenhänge ließ  sich Umweltministerin Svenja Schulze bei ihrem Besuch im BFS, am 27. August, ebenfalls aufklären.  Aus der Luft lässt sich demnach  schnell und großflächig ermitteln, welche radioaktiven Stoffe am Boden abgelagert wurden, welche Gebiete bei einem nuklearen Notfall besonders betroffen sind und welche Strahlenbelastung für die Bevölkerung sich daraus ableitet.

Hubschraubermessungen werden außerdem für geologische Kartierungen eingesetzt sowie unter anderem dafür, Strahlungsanomalien infolge industrieller oder bergbaulicher Tätigkeiten aufzuspüren und zu kartieren. Auch können so Bruchstücke abgestürzter Satelliten, entwendetes radioaktives Material oder verloren gegangene hochradioaktive Quellen identifiziert werden.

Vieles ist bereits 2017 gestartet worden …

Die Regelungen des Strahlenschutzgesetzes zum Notfallschutz sind bereits im vergangenen Jahr in Kraft 2017) getreten. Am 1. Oktober 2017 hat das RLZ seinen Betrieb aufgenommen und ist jetzt  in der Lage, ein radiologisches Lagebild zu erstellen. Die Verbesserung der Infrastruktur und die Erstellung von Ausbildungs- und Übungsprogrammen sowie detaillierter Pläne für vorplanbare Szenarien soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein.