Ein neuer deutscher Öl- und Gasgigant?
BASF und LetterOne haben eine verbindliche Vereinbarung zum Zusammenschluss ihrer jeweiligen Öl- und Gasgeschäfte unterzeichnet. Das gab Wintershall am Freitag, 28. September, bekannt. Danach werden Wintershall und DEA Deutsche Erdöl AG zu einem Unternehmen verschmolzen zu: Wintershall DEA.
Dadurch wird ein Energiegigant entstehen, berichtet die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am selben Tag, der zu 67 Prozent der Wintershall-Mutter BASF und zu 33 Prozent DEA-Eigner LetterOne (gehört dem russischen Milliardär Michail Fridman) gehören wird. Sputnik übertitelte seinen Bericht: Größter deutscher Energiekonzern entsteht – russischer Milliardär mit dabei
Wintershall selbst berichtete das neue, fusionierte Unternehmen werde so zum führenden unabhängigen europäischen Explorations- und Produktions-Unternehmen mit internationalen Aktivitäten in ausgewählten Kernregionen. Insgesamt belief sich demnach die Rohöl- und Erdgasproduktion von Wintershall und DEA im Jahr 2017 pro-forma auf 210 Millionen Barrel Öläquivalent (BOE); dies entspricht einer täglichen Fördermenge von rund 575.000 BOE. Durch den Zusammenschluss wollen BASF und LetterOne die Basis für weiteres profitables Wachstum schaffen. Mittelfristig wird sogar ein Börsengang des neuen Unternehmens mittels einer Erstplatzierung (Initial Public Offering) angestrebt.
Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2019 erwartet, vorbehaltlich der
Genehmigungen der Fusionskontroll- und Auslandsinvestitionsbehörden sowie einiger Bergbaubehörden und der Bundesnetzagentur. Bis zu diesem Zeitpunkt werden Wintershall und DEA als voneinander unabhängige Unternehmen weitergeführt.
Sputnik berichtet zudem: Künftig wird der BASF -Anteil voraussichtlich auf 72,7 Prozent aufgestockt, und zwar durch die Übernahme der Gastransportaktiva von Wintershall, die vorerst kein Gegenstand des Deals sind. Dabei geht es vor allem um die Firma Gascade (Joint Venture von Wintershall und Gazprom), die die Pipeline Opal betreibt und die künftige Leitung Eugal betreiben wird. Darüber hinaus gehören Wintershall 15,5 Prozent der Pipeline Nord-Stream .