Beim  dritten deutsch-russischen Wirtschaftstreffen in Rostock wurde am vergangenen Mittwoch, 17. Oktober, der Bau eines Terminals für russisches Flüssiggas (LNG) in der Hansestadt beschlossen. Wir haben dem Minister für für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommerns, Christian Pegel, Fragen dazu gestellt. Hier sind auch seine Antworten:

Frage:  Beim  dritten deutsch-russischen Wirtschaftstreffen in Rostock wurde jetzt der Bau eines Terminals für vornehmlich  russisches Flüssiggas in der Hansestadt beschlossen. LNG ist in der Regel teurer als Erdgas. Darauf hat Moskau vor allem immer wieder mit Sicht  auf das Bestreben von US-Präsident Donald Trump hingewiesen, Europa und vor allem Deutschland, Flüssiggas aus  Fracking-Gas zu verkaufen. Wird Moskau also unter dem Preis von Erdgas anbieten müssen das bisher über Nord-Stream und Nord-Stream 2 nach Europa geliefert wird

Mecklenburg-Vorpommern ist für Investoren in diesem Bereich offenbar sehr attraktiv, Manuela Schwesig, Christian Pegel, ganz rechts, bild mv
“…Mecklenburg-Vorpommern ist für Investoren in diesem Bereich offenbar sehr attraktiv…”, Manuela Schwesig, Christian Pegel (rechts), bild mv

Antwort des Ministers: Die Preisgestaltung ist Sache der Vertragsparteien, die ein wirtschaftliches Konzept verfolgen. Die Landesregierung unterstützt die Bestrebungen zur Errichtung des Terminals, die das Leistungsangebot des Rostocker Hafens erheblich erweitern und einen wesentlichen Beitrag leisten können, den Schiffsbetrieb umweltfreundlicher zu machen.

Frage: Wozu ist das LNG denn vorgesehen? Rechnen Sie mit einem neuen Frühling in Sachen LNG-Mobilität?

Antwort: In erster Linie sollen damit Schiffe mit LNG-Antrieb betankt werden, zum Beispiel Kreuzfahrtschiffe. Zudem  soll es landseitig als Treibstoff etwa für Lkw und für Industriekunden angeboten werden. Und ja, wir erhoffen uns davon einen Anstoß, dass Reedereien, Speditionen etc. bei der Ausstattung ihrer Flotten LNG-Antriebe stärker berücksichtigen, die deutlich umweltverträglicher sind als herkömmliche Treibstoffe. Dies entspricht internationalen Vorgaben sowie der Zielstellung der Bundes- und der Landesregierung, Schadstoffemissionen nachhaltig zu verringern

Frage: Mit NordStream, der geplanten Pipeline Nord-Stream 2, beide landen bei Ihnen an und dem nun beschlossenen Bau des LNG- Terminals würde Mecklenburg-Vorpommern zur Drehscheibe des osteuropäischen Gasmarktes?

Antwort: Mecklenburg-Vorpommern ist aufgrund seiner geografischen Lage, der hier tätigen Wirtschaftsakteure und seiner ansiedlungsfreundlichen Politik für Investoren in diesem Bereich offenbar sehr attraktiv.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Flüssiggas-Terminal: Ich erreiche doch nur etwas wenn ich im Gespräch bleibe …