Der Skandal um die mutmaßliche Ermordung des saudischen oppositionellen Journalisten Dschemal Kaschoggi im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul könnte noch zu erheblichen Verwerfungen am Ölmarkt führen. Amerikanische Senatoren und Kongressmitglieder wollen den Ölpreis weit über 100 Dollar je Barrel hochtreiben, berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news am vergangenen Sonntag, 14. Oktober. „The Donald“ Trampel Trump, der bisher die hohen Ölpreise verflucht  hat und auch die OPEC aufgefordert hat die Preise zu senken, könnte sich mit rabiaten Maßnahmen gegen Riad selbst ins Knie schießen. Doch kann Trump den Fall nicht einfach ignorieren.

In der Regierung ist es eine anonyme Crew .. draußen formierte sich eine Truppe, die Trumps Klimapolitik bekämpft ...; .Donald Trump
Es wird ihm wehtun… aber er muss handeln.; Donald Trump

Kaschoggi ist  nicht einfach ein Gegner der saudischen Führung, berichtet auch Sputnik, sondern entstammt auch noch einer reichen Familie. Er lebt  in den USA   und ist ein politischer Kolumnist für die bekannte und einflussreiche US-Zeitung „The Washington Post“, die als Sprachrohr der Demokratischen Partei der USA gilt.

Das Verschwinden des so tief in das amerikanische Establishment integrierten Dissidenten konnte nicht nur nicht unbemerkt bleiben, „…der Skandal sprengte schnell den diplomatischen Rahmen“ heißt es bei Sputnik. Doch die Verhängung möglicher amerikanischer Sanktionen gegen Saudi-Arabien wird, laut Sputnik-Bericht,  solche Folgen am Ölmarkt haben, dass der gegenwärtige Preisanstieg dagegen gering und unwesentlich erscheinen wird.

Sollten aber die Sanktionen echt stark ausfallen, dann sind selbst 100 Dollar nicht die Grenze. Am vergangenen Sonntag noch hatte die amtliche saudische Nachrichten-Agentur SPA in einer insgesamt scharfen Erklärung die Drohung verbreitet auf jede Aktion werde eine stärke Gegenaktion folgen. Dies war in der Erklärung verbunden mit dem Hinweis auf die Rolle des weltgrößten Erdölexporteurs Saudi Arabien  auf die Weltwirtschaft. Aus saudischen Medien, die nicht ohne Rückendeckung handeln, gab es auch Hinweise der Ölpreis könne vielleicht auch in einer anderen Währung als dem US-Dollar angeboten werden, wie zum Beispiel dem chinesischen Yuan.

Doch nicht nur für die US-Wirtschaft würde sich eine scharfe US-Attacke  entsprechend auswirken. Hohe Ölpreise schlagen insgesamt auf die Weltwirtschaft durch.

Trump selbst ist sicherlich  gegen massive Aktionen gegen Riad eingestellt . Insbesondere die persönliche Beziehung zwischen  seinem  Schwiegersohn Jared Kushner und Kronprinz Mohammed bin Salman,

Das Verhältnis könnte schon bald stark getrübt sein ...; Mohammed bin Salman, und "The Donald" Trampel Trump
Das Verhältnis könnte schon bald stark getrübt sein …; Mohammed bin Salman, und “The Donald” Trampel Trump

die von wirtschaftlichen Verflechtungen geprägt ist, würden am Ende seinen harten Aktionen  im Wege stehen. Aber eine Gruppe republikanischer und demokratischer Senatoren hat sich zusammengeschlossen und fordert Sanktionen. Sicherlich hängt der weitere Verlauf von der Aufklärungsart und dem Ergebnis dieser „Aufklärung“ ab wie sich alles weiter entwickelt.

Bei Sputnik heißt es dazu: Eingedenk dessen, dass für Trump die Zusammenarbeit und die Erhaltung guter Beziehungen zu Saudi-Arabien kritisch wichtig ist, haben seine Opponenten aus dem amerikanischen Establishment unverzüglich die Möglichkeit genutzt, die amerikanisch-saudischen Beziehungen ins Visier zu nehmen. Ohne die Unterstützung Saudi-Arabiens hätte Trump keine Sanktionen gegen den Iran verhängen können, ohne katastrophale Folgen für den Ölmarkt heraufzubeschwören. Riad  hatte einen Teil des aus dem Markt „herausgefallenen“ iranischen Erdöls ersetzt. „Deshalb will Trump den Skandal nicht bemerken und die Beziehungen zu Riad nicht verderben, doch versucht man , ihn dazu zu zwingen.“