Die ambitionierten Klimaziele für das Jahr 2050 lassen sich durch den Einsatz grüner Gase am kostengünstigsten erreichen. Das will das, wie der DVGW beschreibt, „unabhängige Energieberatungsunternehmen Ecofys“ mit  einer Metaanalyse, die gestern, Mittwoch 24. Oktober veröffentlicht wurde, belegen.

Die Politik darf nicht länger die Augen vor der Realität verschließen .... ; Prof. Dr.Gerd Linke
Die Politik darf nicht länger die Augen vor der Realität verschließen …. ; Prof. Dr.Gerd Linke

Die bis dahin kumulierten Kostenvorteile durch die Nutzung von erneuerbaren Gasen und der zugehörigen Gasinfrastrukturen reichen bis zu rund 400 Milliarden Euro. Die Studie wurde im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS erarbeitet und gestern  auf der gat 2018 in Berlin vorgestellt.

„Wenn die Energiewende in Deutschland gelingen soll, darf die Politik nicht länger die Augen vor der Realität verschließen“,  forderte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft ERDGAS. Um die dringend nötige Sektorenkopplung auf ein stabiles und bezahlbares Fundament zu stellen, brauche es jetzt ein entsprechendes Technologie- und Markteinführungsprogramm, so  Kehler.

Im Rahmen der Metaanalyse hat Ecofys zehn Studien verschiedener Auftraggeber aus der Energiebranche ausgewertet, die sich mit der Rolle der Power-to-GasTechnologie im Kontext der Sektorenkopplung beschäftigen. Wie der DVGW darstellt zeige die Analyse: Sollen die CO2-Emissionen bis 2050 um mehr als 90 Prozent reduziert werden, so wird der Einsatz von grünen Gasen ab dem Jahr 2030 unverzichtbar. Die Kosten, um dieses Ziel zu erreichen, würden durch eine technologieneutrale Energiewende mit Gas im Vergleich zu einer reinen Elektrifizierungsstrategie zudem deutlich geringer ausfallen, ergebe Studie weiter. Insbesondere im Gebäudesektor könnten grüne Gase genutzt werden, um Spitzenlasten flexibel bereitzustellen. Damit kann ein zusätzlicher Stromnetzausbau vermieden werden.

„Um das Klimapotenzial grüner Gase im Energiemix von morgen umfassend nutzen zu können, brauchen wir jetzt feste Zielvorgaben und konkrete Ausbaumengen für definierte Referenzjahre“, argumentiert der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke in diesem Zusammenhang.  Am Einsatz von Power-to-Gas als zentrale Energiewendetechnologie führt aus seiner Sicht kein Weg vorbei. „Daher muss der Bau größerer Anlagen jetzt zügig vorangetrieben werden. Dafür müssen insbesondere die noch bestehenden regulatorischen Hemmnisse zügig abgebaut werden“, ist auch seine Ansicht.