Zusammen mit der Kohlekommission besucht heute NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU)  Bergheim, im Bereich des Braunkohlereviers Hambacher Forst. Vielleicht passend dazu hat jetzt  das Forschungsinstitut Climate Analytics aus Berlin einen Bericht vorgelegt demzufolge müsste es einen kompletten Ausstieg aus der Kohle  bis zum Jahr 2030 geben, um kompatibel zu einem Klimaziel von nur anderthalb Grad Erwärmung zu sein.

Dies ist von der Kommission nicht gemeint: Vorreiter für E-Mobilität ... mit Kohlestrom..; NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
Dies ist von der Kommission nicht gemeint: Vorreiter für E-Mobilität … mit Kohlestrom…?; NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Die Forscher kommen in der Studie auch zum Ergebnis: Nennenswerte Kraftwerksstilllegungen seien bereits deutlich vor diesem Zeitpunkt nötig.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bekräftigte im Zusammenhang mit dem Auftritt Laschets und der Kohlekommission im Braunkohlerevier Hambacher Forst noch mal seine Forderung nach dem Ausstieg aus der Braunkohle. An die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sowie an die Bundesregierung richtet der BBU dabei die Forderung aus Klimaschutzgründen nach einem Sofortausstieg aus der Kohleverstromung und nach der Einstellung jeglichen Braunkohleabbaus in der Bundesrepublik Deutschland und anderswo.

Die Zukunft gehöre den regenerativen Energiequellen und nicht den umweltfeindlichen Energieformen betonte in dem Zusammenhang Udo Buchholz vom BBU-Vorstand. „Auch mit Blick auf den nötigen Strukturwandel bieten die regenerativen Energien Chancen für die Zukunft, die nicht verschenkt werden

Schon einmal ging es um die Zukunft der Kohle: Am 01. Oktober 1985 titelte unser Printmagazin "Kohle-Poker". Es ging in der Titelschichte damals noch darum, ob die billigere Importkohle den Platz der heimischen Steinkohle einnehmen solle ...
Schon mehrfach ging es um die Zukunft der Kohle: Am 01. Oktober 1985 titelte unser Printmagazin “Kohle-Poker”. Es ging in der Titelschichte damals noch darum, ob die billigere Importkohle den Platz der heimischen Steinkohle einnehmen solle …

dürfen“ erklärte Buchholz .

Der BBU weist in einer gesonderten Erklärung auf die weiterhin anhaltenden Proteste hin. Demnach  wird auch am 27. Oktober wieder eine große Demonstration beim Hambacher Forst stattfinden. Sie steht unter dem Motto „Ende Gelände für die Kohle“. In einem Aufruf zur Teilnahme an der

Demonstration heißt es: „In Berlin verhandelt die Kohle-Kommission bis Jahresende, ob und wie schnell Deutschland aus dem Klimakiller Nummer 1 aussteigt – der Braunkohle. Gemeinsam müssen wir jetzt dafür sorgen, dass die Schlote nicht mehr rauchen, der Hambacher Wald auf Dauer erhalten bleibt und kein weiteres Dorf mehr abgebaggert wird.“

“Die gesellschaftliche Debatte um den geordneten Kohleausstieg muss endlich auf den Boden der Tatsachen zurück“, fordert für die Linke im Bundestag Lorenz Gösta Beutin, Energie- und Klimapolitiker.  Energiekonzerne wie RWE im Rheinland und LEAG in der Lausitz und die Gewerkschaften hätten  die Energiewende zu lange torpediert, so Beutin.  „Sie müssen ihren Beschäftigten und Mitgliedern endlich reinen Wein einschenken, statt weiter die Jobs-gegen-Klima-Karte zu spielen. Es ist längst keine Frage mehr, ob der Kohleausstieg kommt, sondern nur noch wann und wie”, kommentiert Beutin, die Pro-Braunkohle-Proteste, die heute ebenfalls  anlässlich der heutigen Tagung der Kohlekommission in Nordrhein-Westfalen stattfinden.