Bringt die Energie-Kommune Hallerndorf die bayerische Wärmewende einen großen Schritt voran. Das behauptet jedenfalls der kommissarische Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Nils Boenigk. Er begründet das so:  Geheizt wird in der Energie-Kommune Hallerndorf mit erneuerbarer Wärme, die direkt vor Ort erzeugt wird. In kurzer Zeit ist in der Kommune ein modernes Nahwärmenetz mit Erneuerbaren Energien entstanden. Natürlich, keine Angst, wie in Bayern fast üblich gibt es da auch  Wanderwege und traditionsreiche Brauereien.

"...Die Wärmewende hat Luft nach oben.....; Nils Boenigk ......;
“…Die Wärmewende hat Luft nach oben…..; Nils Boenigk

„Die Wärmewende in Deutschland hat Luft nach oben: Nur rund 13 Prozent des Wärme- und Kälteverbrauchs werden durch Erneuerbare Energien gedeckt. Hallerndorf zeigt uns, dass es anders geht“, konstatierte Boenigk am Dienstag, 30. Oktober in einer Verlautbarung zum Ereignis dazu.

Das Nahwärmenetz versorgt demnach rund 130 Gebäude mit Wärme. Die benötigte Wärmemenge von drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr wird zu zwei Dritteln in einer Energiezentrale mit vier modular-geschalteten Biomasse-Kesseln erzeugt. Das andere Drittel produziert eine Solarthermie-Anlage – die größte ihrer Art in Bayern. Je nach Wärmebedarf kann die Energiezentrale die Wärmeerzeugung zurückfahren oder Biomasse-Kessel befeuern und soll so die Versorgungssicherheit für die Hallerndorfer garantieren.

Die Idee für das ausgebaute Nahwärmenetz entstand auf Initiative des Vereins „Generation Erde“, der sich für die lokale Energiewende engagiert. „Für ein Neubaugebiet wollten wir erneuerbare Wärme und haben uns dann gefragt, warum eigentlich nicht für alle“, so Bürgermeister Torsten Gunselmann. Das Wärmekonzept für den Ortsteil wurde in Zusammenarbeit mit Unternehmen auf verschiedenen Informationsveranstaltungen vorgestellt.

Ein positiver Nebeneffekt für die Bürgerinnen und Bürger war die zeitgleiche Verlegung einer Leerrohrinfrastruktur in die Leitungsgräben des Nahwärmenetzes, um zukünftig eine schnelle Internetverbindung durch Glasfaserkabel zu ermöglichen. Hier hat sich gezeigt, dass die Verbindung von zweierlei moderner Technologien und Transparenz in Planung, Bau und Umsetzung solcher Maßnahmen essentiell für die Akzeptanz von Erneuerbaren Energien ist, bilanzieren die Hallerndorfer.

„Der Schlüssel für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende sind die Bürgerinnen und Bürger Hallerndorfs. klopft sich Bürgermeister Gunselmann indirekt mit auf die Schulter. „Hallerndorf zieht an einem Strang und kämpft mit vereinten Kräften für eine erfolgreiche Energiewende: Der Winter kann kommen“, lehnt sich Gunselmann zurück.