Der Erlös aus dem Verkauf des in den USA geförderten Schieferöls fließt komplett in die Tilgung der Schulden der Produzenten., berichtet  Alexander Lesnych bei der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik news. Mehr noch: Nach Einschätzung des The Wall Street Journal“ beliefen sich die Verluste von 50 Unternehmen, die sich mit der Schieferölförderung befassen, auf mehr als zwei Mrd. Dollar allein im zweiten Quartal.

Am Schieferöl wird er keine Freude haben ...; .Donald Trump
Am Schieferöl wird er keine Freude haben …; .Donald Trump

Zur vollständigen Abzahlung der Kredite wäre demnach so viel Öl notwendig, wie die Schieferölbranche bis dato gefördert hat.  Mitte dieses Jahres erreichten die USA eine Fördermenge von elf Millionen Barrel pro Tag. Die Kennzahlen waren ausschließlich dank der Aktivitäten der Schieferölproduzenten erreichbar. Derzeit werden allerdings nur rund 6,2 Mio. Barrel pro Tag gefördert.

Einer der Hauptgründe für die Schieflage bei der Schieferölproduktion sind wohl die vielen Kredite der Unternehmen. Nach Angaben der U.S. Energy Information Administration (EIA) entfällt auf die Bedienung der Schulden der Branchenfirmen täglich der Wert von 1,5 Mio. Barrel, das ist ein Viertel der gesamten Schieferöl-Fördermenge. In absoluten Zahlen liegen die Schulden bei 300 Mrd. Dollar. Das entspricht den Außenschulden Griechenlands.

Neben den hohen Kosten für die Bedienung der Schulden kommen  ständig wachsende Kosten für die Modernisierung der Bohranlagen hinzu. Um die hohen Kosten abzudecken werden und wurden von den großen Unternehmen wie Pioneer Resources,  eines der Branchenführer   Anteile im Wert von 5,4 Mrd. Dollar herausgegeben. Die Firma Continental Resources platzierte Wertpapiere in der gleichen Höhe an der Börse trotz der ständigen Verluste.

Damit können die Schieferölproduzenten jede Börsenkrise in eine Energiekrise verwandeln. Wenn Investoren beginnen, massiv Aktien abzustoßen, werden die Schieferölproduzenten eine Pause einlegen, weshalb die gesamte US-Ölfördermenge um 56 Prozent sinkt.

In den USA wird in den kommenden Jahren vor allem Treibstoff für Flugzeuge und Schiffe gefragt sein. Die Benzin-Nachfrage wird, so die Experten,  wegen des Anstiegs der Zahl von Elektroautos und der wachsenden Effizienz der Benzinmotoren weiterhin zurückgehen. Ein weiterer Punkt für die Schieflage  des leichten Schieferöls : Für die Verarbeitung müssen spezielle Anlagen gestellt werden. Diese Kosten werden den Selbstkostenpreis des Schiefer-Rohstoffs beinhalten, wodurch die Rentabilität der Branche noch mehr sinken wird.

Und: Der Überschuss von leichtem Schieferöl wird sich unvermeidlich auch auf seinen Preis auswirken. Schon jetzt ist der Rohstoff aus Bakken (North Dakota) an den Börsen fünf bzw. sechs Dollar billiger als die Ölsorte WTI. Diese Spanne wird sich vergrößern, prognostizieren die Fachexperten.