Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz hat am  Freitag vor Weihnachten, 21. Dezember,  die Untersuchungsergebnisse nach dem Brand in einem Laborbereich der Brennelementfertigungsanlage Lingen mitgeteilt.  Demnach zeigen die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) genommenen Boden-, Wasser-, und Abluftproben keine Auffälligkeiten.

Immer wieder hat es Atom-Proteste gegen Lingen gegeben
Immer wieder hat es Atom-Proteste gegen Lingen gegeben

Die Messungen ergaben somit auch  keine Hinweise auf eine Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung, heißt es in einer Mitteilung dazu.   Der NLWKN war nach dem Brand durch das Umweltministerium beauftragt worden, eine Kontrolle der Emissionswerte sowie beweissichernde Messungen aus dem Betrieb und in der Umgebung durchzuführen.

Bei der Auswertung des Abluftfilters aus der betreiberunabhängigen Emissionsüberwachung konnten, den Angaben zufolge,  auch keine Alphastrahler nachgewiesen werden. In dem Labor ist aus einer bei dem Brand beschädigten Leitung demineralisiertes Wasser ausgetreten. Dieses Wasser wurde von der Betreiberin beprobt und die Proben dem NLWKN zur Untersuchung übergeben. Alle ermittelten Konzentrationen an Uran lagen der Behörde zufolge  mehrere Größenordnungen unterhalb des Grenzwertes von 10 µg/l für Uran im Trinkwasser. Die Probenahmen in der Umgebung erfolgten in Ausbreitungsrichtung auf Grundlage der zur Zeit des Brandes vorhandenen Wetterlage. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind unauffällig und spiegeln die natürliche Häufigkeit und Verteilung der radioaktiven Nuklide wieder, insbesondere der untersuchten Urannuklide (Uran-234, Uran-235 und Uran-238).

Die Untersuchung zur Ursache des Brandes ist aber noch nicht abgeschlossen. Aus dem bisher erzielten Erkenntnisstand lassen sich der  NLWKN zufolge derzeit folgende Rückschlüsse auf einen möglichen Ablauf des Ereignisses ableiten: Durch einen Defekt oder eine fehlerhafte Regelung der Verdampferheizung kam es zu einem erhöhten Wärmeeintrag auf eine Tischplatte aus Kunststoff. Diese wurde dadurch in Brand gesetzt. Schwelgase stauten sich in der Abluftleitung des Verdampfers und das entstehende Schwelgas-/Luftgemisch entzündete sich (Deflagration).

Am 06. Dezember 2018 war es im Laborbereich des Gebäudes der nuklearen Fertigung (außerhalb der Brennelementfertigung) zu einem Brand gekommen. Das Ereignis wurde der Melde-Kategorie N 3.2.1 zugeordnet.