Deutschland hält am Ausbau der Gaslieferungen aus Russland fest, der Bau von Nord Stream 2 wird durchgeboxt trotz erheblicher Kritik aus den USA, der EU und Osteuropa. „Das Thema bewegt die deutsche Öffentlichkeit besonders…“, berichtete der Spiegel anlässlich eines  Interviews am 22. Dezember mit dem Vorsitzenden des deutschen Ostausschusses Wolfgang Büchele.

Wir haben ein vitales Interesse ... Büchele
Wir haben ein vitales Interesse … : Wolfgang Büchele

Der erklärte dazu: „Wir Europäer und insbesondere wir Deutsche haben ein vitales Interesse an wettbewerbsfähiger Energie. Wir brauchen sie zum Heizen unserer Wohnungen, für unsere heimische Industrie und für unseren Export. Erdgas hilft, unsere Klimaziele zu erreichen.“ Büchele verwies in dem Interview auch darauf, dass  die Gasproduktion innerhalb der EU rückläufig ist.  Und dann legt er den Finger in die Wunde, die besonders US-Präsident Donald Trampel Trump aufgerissen hat. Büchele verweist darauf, dass eine Gaspipeline wiederum umweltschonender ist als Flüssiggas: Das muss erst unter erheblichem Energieeinsatz auf minus 190 Grad gekühlt und verflüssigt werden, bevor es dann per Schiff über den Ozean, zum Beispiel aus den USA, was Trump besonders gern hätte,  transportiert wird. „Nord Stream 2 ist deshalb eine klare Win-Win-Situation für Europa und Russland. Das ist die europäische Sicht“, so Büchele in dem Spiegel-Interview.

Washington geht es ausschließlich um eigene Interessen...; Exkanzler Gerd Schröder, bild Mikhail Klementiew
Washington geht es ausschließlich um eigene Interessen…; Exkanzler Gerd Schröder, bild Mikhail Klementiew

Und Gerhard Schröder bestätigte   als Präsident des Verwaltungsrates von  Nord-Stream 2 im Interview mit der Welt am Sonntag, einen Tag vor Heiligabend, Washington, das den Stopp des Projekts fordere, gehe es ausschließlich um seine eigenen Interessen. „Das tun sie nicht aus ihrer Liebe zur Ukraine, sondern weil sie selbst Gas nach Deutschland liefern wollen – Flüssiggas, das qualitativ schlechter, dafür aber teurer ist als Pipelinegas“, so der deutsche Ex-Kanzler.