aktualisiert, dreizehnter Januar; Die USA drohen nun auch: Am vergangenen Mittwoch, 09. Januar hatten wir bereits berichtet: Den USA ist die Gaspipeline Nord Stream 2 weiter ein Dorn im Auge und der Druck nimmt ganz offensichtlich zu. Sie wollen das Projekt stoppen, was der Bundesregierung laut dem „Handelsblatt“ große Sorgen bereitet, berichtete zugleich am Dienstag, 08. Januar, die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.  Aus Sicht der Agentur erhöhen die USA erhöhen den Druck – und haben dabei eine Gruppe im Visier. Fäden bei den Aktionen, die sich auch im Hintergrund abspielen, zieht ganz offensichtlich der US-Botschafter in Berlin

Wortführer der Nord-Stream 2-Gegner...? Richard Grenell
Wortführer der Nord-Stream 2-Gegner…? Richard Grenell

Richard Grenell. Der  US-amerikanische Botschafter in Deutschland, gilt als danach als Wortführer der Nord-Stream 2-Gegner. Und er hat mit  CDU-Gesundheitsminister , Jens Spahn, Kontrahent der Kanzlerin,  die hinter dem Projekt steht, einen engen Freund in Berlin der einen Abbruch der Russen-Gaspipeline für möglich und unter bestimmten Umständen sogar für nötig hält. Spahn  war sich Mitte vergangenen Jahres nicht zu schade, seine Freundschaft zu Grenell in den sozialen Netzwerken öffentlich zu zelebrieren: Er, lächelnd auf einem Foto mit seinem Kumpel Grenell, Spahns Mann und Grenells Partner mit Hund.

Grenell droht jetzt in aktuellen Briefen, die am Sonntag, 13. Januar bekannt wurden :„Wir betonen weiterhin, dass Firmen, die Exportpipelines für russische Energie betreiben, sich an Aktivitäten beteiligen, die einem erheblichen Sanktionsrisiko unterliegen“, heißt es in  Schreiben an verschiedene deutsche große Unternehmen.  “„Im Namen meiner Regierung ersuche ich Ihr Unternehmen daher, sich der Gefahr bewusst zu sein, die dieses Projekt für die europäische Energiesicherheit darstellt, sowie die damit verbundenen Kosten und Sanktionsrisiken“, so Grenell.

Auch Jens Spahn  schloß bereits als Gesundheitsminister in spe, Anfang Dezember, einen Ausstieg aus dem umstrittenen Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 nicht aus, um den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen. “Es kann nicht sein, dass das Projekt – egal was Putin macht – immer weiter geht”, sagte Spahn seinerzeit  in einer Spezial-Ausgabe der “Bild”-Sendung “Die richtigen Fragen”.

Aktuell berichtet  Sputnik: Laut Handelsblatt lasse der Diplomat kaum eine Gelegenheit aus, das Bauvorhaben in der Ostsee zu kritisieren.

Und nicht nur das. Grenell spricht laut Handelsblatt unverhohlene Drohungen aus. Adressat sind Unternehmen, die sich weiterhin am Bau der Pipeline beteiligen. Diese „sind immer in Gefahr, da Sanktionen durchaus möglich sind“, sagte der Botschafter im Gespräch mit dem Düsseldorfer „Handelsblatt“. Grenell sei aber überzeugt, dass sich die Unternehmen selbst aus dem Projekt zurückziehen würden.

Die Zeitung bezieht sich weiter auf Informationen aus Regierungskreisen, berichtet Sputnik: Demnach nehmen die Amerikaner angeblich vor allem die hochspezialisierten Baufirmen ins Visier, die die Rohre der Pipeline am Meeresgrund verlegen. Betroffen wäre demnach vor allem die schweizerische Allseas

Kann doch nicht sein, dass man Putin alles durchgehen lässt...; Jens Spahn:
Kann doch nicht sein, dass man Putin alles durchgehen lässt…; Jens Spahn

Group. Die Spezialfirma verlege „über 90 Prozent“ der Pipeline-Rohre auf dem Grund der Ostsee, heißt es.

Im  „Handelsblatt“ vom 06. Januar heißt es auch: Nach Informationen … aus Regierungskreisen nehmen die Amerikaner vor allem die hochspezialisierten Baufirmen ins Visier, die im Auftrag der Betreibergesellschaft die Rohre der Pipeline am Meeresgrund verlegen. Betroffen wären die Allseas Group mit Sitz im schweizerischen Châtel-Saint-Denis sowie das italienische Unternehmen Saipem aus der Nähe von Mailand. Die amerikanischen Drohgebärden dürften bei beiden Unternehmen erhebliche Unruhe auslösen.

Nach Angaben aus Branchenkreisen liegt die Hauptlast der Verlegearbeiten für Nord Stream 2 bei Allseas. Die Spezialfirma, die ihre operative Basis in den Niederlanden hat und dort gegründet wurde, verlege „über 90 Prozent“ der Pipeline-Rohre, heißt es. Saipem dagegen habe seinen Teil der Arbeit bereits erledigt.

Im Handelsblatt gab es auf den Bericht bereits Reaktionen, die wir Ihnen, weil sie interessant sind, nicht vorenthalten wollen:

  • „…anscheinend gibt es auch ein paar deutsche Politiker, die Putin noch mehr Gas abkaufen wollen. Anscheinend soll er wirtschaftlich gestärkt werden, damit er noch größere Untaten in Angriff nehmen kann. Dümmer gehts nimmer.

und auch: „Der Kreml mischt sich in Wahlen ein. Die US-Geheimdienste hacken bei uns nach Lust und Laune. Herr Trump (und sein Statthalter Grenell) mischen sich unsere Wirtschaft ein. Die NordStream2 sollte auf jeden Fall zu Ende gebaut werden, ebenso wie eine LNG-Logistik. Nur so bekommen wir eine diversifizierte Energieversorgung hin, ohne erpressbar zu sein.“

Und weiter: „Die Sanktionen (gegen Russland d. Red.)  wurden noch nicht beschlossen und werden hoffentlich auch nicht beschlossen. Kann man bei diesen Erpressungsversuch nicht die WTO ein-schalten. Die USA sind ja dort noch Mitglied – wer weiss wie lange.

Und dann eine Frau: „…kann man denn nicht den “Herrn” Grenell einbestellen und klarmachen, dass sich niemand in Ländersachen einzumischen hat. Ich bin entsetzt über die Frechheit der USA – und wann ziehen die US Soldaten ab??”