Die Digitalisierung der Energienetze ist zentrale Voraussetzung für die Netzintegration von Erneuerbaren Energien und Elektromobilität.  Dazu veröffentlichten das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am vergangenen Dienstag, 29. Januar,  gemeinsam die Standardisierungsstrategie zur „sektorübergreifenden  Digitalisierung der Energiewende“.

 

Umbau der Energienetzte ...Die Bedrohungslage im Cyberraum hat sich deutlich zugespitzt, BSI-Chef Arne Schönbohm
Umbau der Energienetzte …Doch: Die Bedrohungslage im Cyberraum hat sich deutlich zugespitzt, BSI-Chef Arne Schönbohm

Diese Roadmap enthält den Arbeitsplan für den Umbau der Energienetze zu sog. „Smart Grids“. Ziel ist die Vernetzung aller Akteure der Stromversorgung im intelligenten Energienetz der Zukunft, definiert das BMWI in einer eigenen Erklärung das gemeinsame Tun.

Grundlage für die Roadmap ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW). Das GDEW hat Smart Metering in Deutschland neu definiert und ein wichtiges Signal für ein zukunftstaugliches Energienetz gesetzt. Es beruht danach  auf vier Eckpfeilern: Standardisierung, Datenschutz und Datensicherheit, Investitionssicherheit und Akzeptanz.

Kernelement des GDEW ist die Einführung von Smart-Meter-Gateways. Die nun vorgelegte Roadmap beschreibt die Fortentwicklung des Smart-Meter-Gateways zur umfassenden digitalen Kommunikationsplattform für die Energiewende. Darüber erhalten die Akteure der Energieversorgung – vom Netzbetreiber über den Stromlieferanten bis zum Verbraucher – die Informationen zu Erzeugung und Verbrauch, die sie benötigen. Zugleich sollen die  Smart-Meter-Gateways Datenschutz und Datensicherheit auf höchstem Niveau garantieren. Denn die Energiewende braucht mehr als nur „smarte Zähler“. Diese Erkenntnis von BMWI und BSI  ist sicherlich der zentralste Punkt der gesamten Aktion. Ist die Sicherheit nicht gewährleistet, drohen der gesamten Energieinfrastruktur mehr Gefahren als die Technik Vorteile bringt. Ob alle Akteure hier schon mit ihrer Erkenntnis und ihrer Technik so weit sind dies garantieren zu können- nämlich absolute Sicherheit- muss angesichts der vielen gelungenen Hackerangriffe auf Bundestag  und andere öffentliche Institutionen bezweifelt werden.

Klar: also: Die technischen Mindeststandards für Smart-Meter-Gateways müssen kontinuierlich fortentwickelt werden, heißt es im BMWI Statement dazu.  Sie müssen auch mit den Anforderungen der Energiewende Schritt halten, einen Mehrwert für die Verbraucher sichern, spartenübergreifend und im Sinne der Sektorkopplung funktionieren (insbesondere Wärme, Smart Home), Elektromobilität einbeziehen und für zukünftige Bedrohungsszenarien, z.B. Hackerangriffe, gewappnet sein. Ja, hier klopfen sich  BMWI und BSI wohl selbst vor die Brust. Die Fortentwicklung der relevanten Standards ist ebenfalls Gegenstand der Roadmap. Die Formuliereng der Forderungen an sich selbst sind sicherlich gut gelungen. Sie müssen jetzt nur noch umgesetz werden.