Bei den Verhandlungen über den Transit von russischem Gas durch die Ukraine ab 2020 hat Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič dem ukrainischen Außenminister Pawlo Klimkin und dem russischen Energieminister Alexander Nowak am vergangenen Montag, 21. Januar,  in Brüssel einen Vorschlag zu Dauer, Volumen und Preis einer neuen Vereinbarung präsentiert. Bis zu einem nächsten Treffen auf Ministerebene im Mai soll dieser nun in Kiew und Moskau besprochen werden. Bis dahin gehen die Diskussionen auf Expertenebene weiter.

Bei schlechter Eigenversorgung ist der Gastransit gefährdet...; bild-Ekaterina-Chesnokova
Bei schlechter Eigenversorgung ist der Gastransit gefährdet…; bild-Ekaterina-Chesnokova

Der Chef des russischen Gasgiganten Gazprom, Alexej Miller, der ebenfalls an den Gesprächen teilnahm warnte bei schlechter Eigenversorgung der Ukraine mit Gas könne der Gastransit gefährdet sein, wie bereits erlebt.

An dem Treffen am Montag nahmen auch Vertreter von Naftogaz und, wie erwähnt, von  Gazprom teil. Es war die zweite politische Diskussionsrunde zum Gastransit nach Ablauf der derzeit gültigen Vereinbarung Ende 2019. Themen des Gesprächs waren auch Rechtsfragen, Unbundling-Vorgaben für Übertragungsnetzbetreiber in der Ukraine und die künftige Nachfrage nach russischem Gas in der EU.

Keine Engpässe drohen bei der Gasversorgung in diesem Winter. Die Sicherheit der Versorgung sei sichergestellt, war sich Šefčovič nach dem Treffen zwar sicher:

Aber: Die Gasreserven in ukrainischen Untergrundspeichern schrumpfen allerdings drastisch, erklärte anlässlich der Gespräche in Brüssel der Vorstandschef des russischen Gasmonopolisten Gazprom, Alexej Miller, gegenüber der Presse nach Abschluss der verhandlungen.  „Auch die Gas-Rücklieferungen in die Ukraine aus Europa brachen im Januar 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 78 Prozent ein“, so Miller.

Miller warnte im Nahgang zu den trilateralen Gesprächen: „Die Zuverlässigkeit des Gastransits durch ukrainisches Gebiet hängt im Winter in vieler Hinsicht davon ab, ob die Ukraine selbst ausreichend genug versorgt wird.“

Millers  Angaben zufolge hat die Ukraine in ihren Untergrundspeichern 12,190 Milliarden Kubikmeter Gas (Stand: 19. Januar 2019). Das seien  1,32 Milliarden kbm weniger als vor Jahresfrist. Dabei erinnerte Miller daran, dass Kiew mit dem Abzapfen seiner Gasspeicher zwei Wochen später begonnen hatte und die gespeicherten Gasmengen zu diesem Zeitpunkt um 2,4 Prozent höher waren als vor Jahresfrist.