Der Brutto-Zubau von Windenergieanlagen an Land ist  im Gesamtjahr 2018 regelrecht eingebrochen berichtete gestern, Dienstag 29. Januar, der Bundesverband WindEnergie (BWE). (Siehe unseren heutige Titelgeschichte dazu: Aufschrei der Windindustrie…). Der BWE nennt aber auch Gründe für den Einbruch, die wollen wir hier  lesen und untersuchen:

Sieht es doch noch nicht so schlecht aus...? ;  Windparks Obernwohlde im Portfolio des Fonds
Sieht es doch noch nicht so schlecht aus…? ; Windparks Obernwohlde im Portfolio des Fonds

Grund für den geringen Zubau ist der hohe Anteil der Zuschläge für Projekte ohne Genehmigung, die die Ausschreibungen in 2017 dominiert haben und bislang nicht realisiert wurden, heißt es im Statement des BWE.  Darüber hinaus konnten über 900 MW-Übergangsanlagen nicht fristgerecht ans Netz gehen. Dafür gibt es drei wesentliche Ursachen: Eine erteilte Genehmigung schafft inzwischen keine Rechtssicherheit mehr, weil fast jede Genehmigung beklagt wird. Diese Verfahren nehmen immer mehr Zeit in Anspruch und verzögern damit die Umsetzung. Zum anderen gab es Projekte, die unter dem Eindruck der stark degressiven EEG-Vergütung in eine Umgenehmigung gegangen sind, um sich für eine Beteiligung an Ausschreibungen vorzubereiten. Darüber hinaus haben sich Projektträger erst nach dem Stichtag 28.02.2017 entschieden, nach dem Auslaufen der Übergangsfrist am 31.12.2018 doch an Ausschreibungen teilzunehmen.

Sieht man sich die Gründe näher an könnte man zu dem Eindruck kommen da ist noch viel in Vorbereitung und könnte auch realisiert werden, aber die Projekte konnten deshalb noch nicht in der Liste der realisierten Projekte für 2018 aufgenommen werden.

Doch  hat die Fachagentur Wind an Land, laut BWE- Angaben  auch darauf hingewiesen, dass zusätzlich regionale Verwerfungen auftreten. Besonders wenige Genehmigungen erfolgten  demnach in Bayern, Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Schleswig-Holstein. „Um den steigenden Bedarf der modernen

"...besonders wenige Genehmigungen erfolgten in Bayern ..."; Wolfram Axthelm
“…besonders wenige Genehmigungen erfolgten in Bayern …”; Wolfram Axthelm

Energiewirtschaft zu erfüllen, müssen alle Bundesländer am Zubau teilnehmen“, machte Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Bundesverband WindEnergie, deutlich. „Damit ausreichend Wettbewerb sichergestellt wird, muss der Genehmigungsstau in den Ländern abgebaut werden. Dafür müssen alle Beteiligten die Bedingungen für mehr Genehmigungen schaffen,“ ergänzte Wolfram Axthelm.

Für das Jahr 2019 erwarten die Verbände nun nur einen Zubau von knapp 2.000 MW. Im internationalen Vergleich verliert der deutsche Markt an Dynamik und Bedeutung. Das Erreichen des 65 Prozent-Ziels bis 2030 ist eine große Chance und erfordert einen klaren politischen Willen und Rahmen. Um Investitionen in den Standort Deutschland dauerhaft zu sichern und das politisch gesetzte Ziel zu erreichen, braucht die Industrie allerdings ein verlässliches mittel- und langfristiges Zeit- und Mengengerüst, klagt die Windindustrie vor allem jetzt?, nach dem die Kohlekommission die Daten zum Kohleausstieg vorgelegt hat!