Bereits Donnerstag, den  31. Januar, berichtet die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news über einen von Washington entwickelten Plan, das russische Pipeline-Projekt Nord- Stream 2 mit Hilfe von EU-Mitgliedsländern und schließlich  durch die Kommission zum Scheitern zu bringen. Die Amerikaner brauchten nur einen „Agenten“ – im wahrsten Sinne des Wortes- ein Land, das die Initiative ergreifen würde und Nord Stream 2 aus der deutschen Rechtsprechung herausführte, so dass die EU-Kommission über das Projekt  entscheiden könnte, hieß es bei Sputnik. Mit Rumänien habe Washington seinen “Agenten” gefunden.

Da ahnte sie noch nicht, dass er ihr mal in den Rücken fallen würde: Kanzlerin Angela Merkel, Nord-Stream 2 Verfechterin und Rumäniens Präsident Klaus Johannis, Pipeline -Gegner, bild guido bergmann
Da ahnte sie noch nicht, dass er ihr mal in den Rücken fallen würde: Kanzlerin Angela Merkel, Nord-Stream 2 Verfechterin und Rumäniens Präsident Klaus Johannis, Pipeline -Gegner, bild guido bergmann

Stimmten dann  EU-Parlament und EU-Kommission über für die Novellierung der Gasrichtlinie könnte die Kommission die Pipeline womöglich untersagen, stoppen. Dann wäre das Projekt auch ohne die verhängten US-Sanktionen gescheitert. Mehr noch: Dann hätten die Amerikaner so tun können, als hätten sie damit nichts zu tun gehabt und

Eine Lösung sei auch gefunden worden, berichtete am 31. Januar Sputnik : Als „Agent“,  wie eingangs bereits erwähnt, wurde Rumänien bestimmt, das gerade für sechs Monate den EU-Vorsitz übernommen hatte. Der rumänischen Diplomatie wurde, laut Sputnik-Bericht,  die wichtige Aufgabe anvertraut, die Novellierung der EU-Gesetze voranzubringen, um Russland aus dem europäischen Gasgeschäft auszubooten. Zuvor hatte der EU-Vorsitz Österreich gehört, dessen Energiekonzern OMV ein strategischer Partner Gazproms ist und das deshalb gegen Moskau nicht vorgehen wollte. Rumänien ist aber eine ganz andere Sache, besonders wenn seine Diplomaten Washingtons Unterstützung spüren, so die von Moskau gesteuerte Agentur Sputnik.

Die EU-Kommission hatte ja schon länger darauf abgezielt , die Regeln des EU-Gasmarktes auch auf Pipelines wie Nord Stream 2 auszuweiten. Die rumänische EU-Ratspräsidentschaft hat schnell durchblicken lassen  sie wolle die EU- Initiative umsetzen. „Doch wie viel Zeit bleibt ihr dafür?“, wurde Mitte Januar öffentlich noch gefragt. Wie schnell sie gehandelt hat, wurde in den letzten Tagen deutlich.