Die EU-Kommission hat am vergangenen Montag, 18. März,  eine „Roadmap für saubere Fahrzeuge“ in der Europäischen Union vorgelegt. (Umwelt- und Energie-Report hat berichtet, s. unten) Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat diesen Vorstoß, am selben Tag begrüßt und sieht in dem Vorstoß der Kommission  auch eine Reaktion auf den verstärkten Export schmutziger Diesel nach Osteuropa. Die DUH , bemängelt jedoch, dass diese Handlungsempfehlungen erst mehr als drei Jahre nach Bekanntwerden des Dieselabgasskandals derart erfolgen.

"...diese Micky-Maus-Software-Updates nahezu wirkungslos. ...; Jürgen Resch, bild duh
“…diese Micky-Maus-Software-Updates sind nahezu wirkungslos. …; Jürgen Resch, bild duh

Zugleich forderte  die Organisation  fordert die Kommission auf, EU-weit verbindliche Rückrufe von Betrugs-Dieseln mit Nachdruck voranzutreiben und umzusetzen. Diese müssen anstelle von wirkungslosen Software-Updates die Nachrüstung von Hardware-Systemen zur Abgasreinigung vorsehen, die eine Minderung des Schadstoffausstoßes nach dem Stand der Technik im realen Betrieb ganzjährig sicherstellen.

Und dann verweist die Umwelthilfe auf Messungen in ihrem Emissions-Kontroll-Institut EKI die zeigen, dass die Software-Updates bei im Winterhalbjahr kühleren Temperaturen und damit rund die Hälfte der Jahreszeit weitgehend unwirksam sind. Teilweise weisen die untersuchten Fahrzeuge bei kühleren Außentemperaturen nach dem Software-Update gleiche oder sogar höhere Stickoxid (NOx)-Emissionen auf, als vor dem Update. Auch im Sommer sind die Software-Updates häufig wirkungslos bzw. mindern diese die NOx-Emissionen der Fahrzeuge nur geringfügig. Eine Hardware-Nachrüstung hingegen mindert die NOx-Emissionen um 85 bis 90 Prozent.

Das Versagen der Bundesregierung beim Dieselskandal bekommen mehr und mehr auch andere EU-Mitgliedsländer zu spüren, vor allem in Osteuropa“, urteilt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: Und er verweist darauf, dass die dreckigen „Betrugs-Diesel“nach Osteuropa  exportiert würden und nun dort die Luft verpesteten. Resch fordert kategorisch: „Es ist dringend an der Zeit, dass die EU-Kommission handelt und diesen Handlungsplan verfolgt. Die Vorschläge müssen dringend verbindlich verankert und Hardware-Nachrüstungen für schmutzige Diesel-Pkw EU-weit vorgeschrieben werden. Denn die Erfahrungen in Deutschland zeigen, dass diese Micky-Maus-Software-Updates nahezu wirkungslos sind und an den hohen Schadstoffbelastungen in den Städten faktisch nichts ändern.”

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: EU: Vollständige Umstellung auf saubere Autos