Empörung über Fracking-Gas und dafür geförderte LNG-Terminals
„Immer abenteuerlicher werden die Pläne (von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, d. Red.) , zwei LNG-Terminals auf Kosten der Steuerzahler und Verbraucher durchzusetzen“, empörte sich nicht nur der Linken-Abgeordnete Hubertus Zdebel, Bundestagsabgeordneter der LINKEN und Mitglied im Umweltausschuss. (Wir berichteten gestern, 25 März, Fracking-Gas: Diese Blütenträume …s. unten) Zahlreiche Umweltschützer attestieren inzwischen dem mittels Fracking produzierten US-Erdgas eine extrem schlechte Umwelt- und Klimabilanz.
Inzwischen zitiert auch der News-reader, der ausschließlich Nachrichten über Aktivitäten des Bundeswirtschaftsministeriums wiedergibt, einen Bericht des russischen Fernsehsenders RT der, laut wikipedia dem Publikum die „russische Sichtweise“ auf das internationale Geschehen vorzustellen hat. RT zitiert da und bestätigt: „Dazu heißt es im Bericht des Ministeriums klar und deutlich: Auf dieser Grundlage können die Kosten für den Leitungsbau ohne Zeitverzug über die Gasnetzentgelte refinanziert und auf die Netznutzer gewälzt werden.”
Bereits Hubertus Zdebel hatte beklagt: „Nachdem bereits vor Monaten bekannt wurde, dass die Kosten für ein LNG-Terminal bereits 500 Million Euro betragen und schon Fördermittel im Bundeshaushalt eingestellt sind, geht Altmaier noch einen Schritt weiter. Jetzt will er die Betreiber von Gasfernleitungsnetzen durch eine Änderung der Gasnetzzugangsverordnung verpflichten, die erforderlichen Leitungen zwischen LNG-Terminals und dem Fernleitungsnetz zu errichten und für einen Anschluss ans Netz zu sorgen. Damit würden die Kosten für den Anschluss ans Gasnetz von den Terminalbetreibern auf die Nutzer des Gasnetzes abgewälzt“, urteilt Zdebel sicherlich zu Recht wie der Vermerk des Bundeswirtschaftsministeriums belegt.
Weiter empört sich Zdebel über Fracking – Gas-Importe aus den USA, die auch von den Opposition
insgesamt als ökologischer Irrsinn bezeichnet wird. Zdebel weiter dazu: „Da Flüssiggas aus den USA in Deutschland nicht wettbewerbsfähig ist, unternimmt Altmaier alles, um die Kosten zu senken und sich dem Druck von US-Präsident Trump zu beugen. Trump will mit aller Macht in den USA gewonnenes Erdgas, welches mit der umweltzerstörenden Fracking-Methode gefördert wurde, nach Deutschland und Europa exportieren. Bei der Umsetzung von Trumps Plänen sind Altmaier die fatalen Folgen für das Klima egal. Denn LNG ist kein Zwischenschritt in Richtung der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien, sondern soll diese ausbremsen. Ich fordere Altmaier auf, seine LNG-Pläne fallen zu lassen und stattdessen Gelder für eine verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen bereitzustellen.“
Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linkspartei, zeigte sich fassungslos als die Nachrichten über die geplanten deutschen LNG-Terminals bekannt wurden und wozu sie dienen sollen. Er empörte sich vor allem auch darüber, dass der deutsche Wirtschaftsminister sich nicht gegen die “ungehörige US-amerikanische Einmischung” in Deutschlands Energiepolitik verwahrt habe. Aber auch ökologisch und ökonomisch sei eine Kooperation mit den USA in Energiefragen Irrsinn. “Dieses Gas ist im Vergleich zu konventionell gefördertem, per Pipeline transportiertem Gas klimaschädlicher und teurer”, so Ernst.
Ein Bericht von Oil Change International und anderen Organisationen warnt, dass der Fracking-Boom in den USA, gefördert von der US-Regierung, um Energie-Souveränität zu erreichen und andere Länder vom amerikanischen Fracking-Öl und -Gas abhängig zu machen, zu den größten CO2-Emissionen führen und die Welt weiter in eine Klimakatastrophe treiben wird.