Schon heute kann die Blockchain-Technologie in vielen Bereichen der Energiewirtschaft Mehrwert für Unternehmen und Verbraucher bieten, so ein Ergebnis der Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ der Deutschen Energie-Agentur (dena), deren Ergebnisse bereits am Dienstag, 26. Februar vorgestellt wurden. Dass die Studie hier richtig liegt scheinen auch die Ergebnisse des Berichts und die Empfehlungen der Expertenkommission Forschung und Innovation, zu belegen die Kanzlerin Angela Merkel einen Tag später, am Mittwoch 27. Februar, entgegen genommen hat.

"..Mit blockchain in die technologische Energie-Zukunft..", Angela Merkel, Bild Steffen Kugler, undesr.
“..Mit Blockchain in die technologische Energie-Zukunft..”, Angela Merkel, Bild Steffen Kugler, bundesr.

 

Die Studie  der dena untersucht den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand elf konkreter Anwendungsfälle aus den energiewirtschaftlichen Kernbereichen Asset Management, Datenmanagement, Marktkommunikation, Stromhandel und Finanzierung. Dabei bezieht sie das Know-how von 16 Partnerunternehmen, zwei unabhängigen Gutachtern und neun Beratern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein.

Die Expertenkommission der Bundesregierung, die Kanzlerin Merkel ihre Ergebnisse am Mittwoch übergeben hatte, betonte anlässlich der Übergabe ihres Berichts an Merkel  unter anderem die besondere Bedeutung der Blockchain-Technologie für das unveränderbare und fälschungssichere digitale Speichern und Übertragen von Daten. Die für den Sommer geplante Strategie sollte Schnittstellen mit anderen digitalpolitischen Strategien der Bundesregierung wie der Strategie für Künstliche Intelligenz (KI) benennen.

Unter Blockchain versteht man eine dezentrale Datenbank, bei der die Liste von Transaktionsdatensätzen chronologisch linear erweitert wird. Das funktioniert etwa wie bei einer Kette, an deren unteren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden (daher auch der Begriff “Blockchain” = “Blockkette”). Damit können große Datenmengen dezentral verschlüsselt und verwaltet, dazu Kosten für IT-Infrastruktur eingespart werden.

Professor Harhoff, Experte für diesen Bereich, betonte in dem Zusammenhang:  “Deutschland befindet sich in einer aussichtsreichen Position, um die Entwicklung der Blockchain-Technologien mit zu gestalten und wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenziale zu realisieren”, so Professor Harhoff. Dieser aktuelle Standortvorteil sollte von der Politik als Hebel verwendet werden, um die weitere Entwicklung und Anwendung der Blockchain-Technologien in Deutschland zu fördern.

Derzeit gebe es bereits Pilotprojekte, in denen daran gearbeitet werde, mit Hilfe von Blockchain-Technologien finanzielle Transaktionen abzuwickeln, Stromhandel dezentral zu organisieren, digitale Identitäten zu verwalten, den Informationsfluss zwischen Behörden zu unterstützen oder Regulierungsbehörden und Unternehmen die Einhaltung von Berichtspflichten zu erleichtern.