Straßenlaternen als Ladepunkte für Elektrofahrzeuge umzunutzen – das ist die Kernidee einer Forschungskooperation der Hochschule Koblenz und der Energieversorgung Mittelrhein (evm), gaben die beiden Institutionen am Mittwoch, 13.März, bekannt.

 Das Interesse an den Ergebnissen und die Lust am Forschen ist nicht nur bei den Studierenden, sondern auch beim regionalen Energieversorger groß. Dies bewies unter anderem die rege Teilnahme an der Präsentation und Diskussion der Ergebnisse. Foto: Hochschule Koblenz/Clara Röllinghoff
Das Interesse an den Ergebnissen und die Lust am Forschen ist nicht nur bei den Studierenden, sondern auch beim regionalen Energieversorger groß. Dies bewies unter anderem die rege Teilnahme an der Präsentation und Diskussion der Ergebnisse. Foto: Hochschule Koblenz/Clara Röllinghoff

Mit neuer Ladeinfrastruktur-Technologie verfolgen sie das Ziel Elektromobilität in Fahrt zu bringen. Kommunen und Unternehmen beschäftigen sich mit der Frage, wie die notwendige Ladeinfrastruktur für Bürger, Kunden und Mitarbeiter ausgebaut werden kann. Der Aufwand und die Kosten für den notwendigen Tiefbau ist häufig eine Hemmschwelle. Hier setzt die Idee der neuen Kooperation an, Straßenlaternen als Ladestation zu nutzen. Nach wenigen Monaten Entwicklung haben die Forschungspartner wurde nun ein erster Prototyp vorgestellt.

Das Kooperationsteam sieht den Grund für die bisherige Erfolglosigkeit Straßenlaternen zum Laden von Fahrzeugen zu nutzen,  vor allem in der langen Ladedauer, die bei den bestehenden Konzepten benötigt wird. Der Prototyp zeigt nun behauptet das Team, dass es auch anders geht: Mit einer Ladegeschwindigkeit, die sonst nur Schnell-Ladesäulen bieten, kann unter den richtigen Voraussetzungen auch an Straßenlaternen oder den Laternenmasten auf Betriebshöfen geladen werden.

Durch die neue Technik verkürzt sich die Ladezeit deutlich: Mit jeder Minute Ladezeit lädt man etwa drei Kilometer Reichweite auf, so dass das Vollladen je nach Auto in knapp zwei Stunden erledigt sein kann. „Damit könnten zukünftig E-Autos öfter mal eben auf dem Parkplatz beim Discounter oder auf dem Mitarbeiterparkplatz Arbeitgeber aufgeladen werden. Das wäre vergleichbar mit dem Laden eines Smartphones, wie es inzwischen auch an vielen öffentlichen Orten möglich ist“, so Projektleiter Prof. Johannes Stolz aus dem Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz.

Beim jüngsten Treffen der Forschungsgemeinschaft nahmen Vertreterinnen und Vertreter von evm und Hochschule Koblenz das Demonstrationsmodell der schnellen Laternenladesäule in Augenschein. Bei dieser Gelegenheit diskutierten sie weitere Ideen zu deren Verbesserung sowie Nutzung.

„Die Zusammenarbeit der Hochschule mit der evm in diesem Projekt basiert vor allem auf einem ständigen Informationsaustausch, bei dem immer wieder die Untersuchungsergebnisse mit den Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen worden sind“, betont Kathrin Laymann vom Team Städte- und Energiepolitik der evm..

Nach dem ersten Prototyp an der Hochschule wird nun intern geprüft, ob weitere Prototypen bei der evm getestet werden und welche Anforderungen diese erfüllen sollten.