Elektromobilität und der Einsatz Erneuerbarer Energien im Kraftstoffbereich tragen massiv zur Reduktion der Verkehrsemissionen bei. Beide Elemente müssten deutlich und zügig ausgebaut werden. Aber:  „Die Modernisierung des Verkehrssektors wird in Deutschland seit Jahrzehnten verschleppt – zulasten des Klimaschutzes und eines zukunftsfähigen Industriestandorts“, beklagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). (Wir berichten heute auch unter dem Titel: Modernisierung des Verkehrs wird seit Jahrzenten verschleppt )

Freibrief für noch mehr Stadt- und Geländewagen   ..., Bild U+ E
Freibrief für noch mehr Stadt- und Geländewagen …, Bild U+ E

Fast zeitgleich, am vergangenen Mittwoch, 27. März, lamentierte die Deutsche Umwelthilfe (DUH)  „…das EU-Parlament hat einer zu wenig ambitionierten CO2-Reduktionsvorgabe bis 2030 für Pkw-Neuzulassungen zugestimmt.“  Die DUH sieht darin einen Freibrief für noch mehr Stadt-Geländewagen in unseren Städten – Sie urteilt die neue EU-Richtlinie ist zu schwach, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen und sieht die Bundesregierung in der Pflicht, national mit der Abschaffung der Dieselsubventionen und der Einführung eines Bonus-Malus Systems nachzusteuern. Und auch:  Für eine erfolgreiche Elektromobilität ist ein Tempolimit in Deutschland unverzichtbar

Für den BEE  ergibt sich „…der Fahrplan für die Modernisierung des Mobilitätssektors … aus dem Klimaschutzabkommen von Paris – und da ist der Handlungsbedarf noch groß“, urteilt  die BEE-Präsidentin.

Dementsprechend sollten aus Sicht des BEE ab dem Jahr 2030 nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die CO2-frei oder CO2-neutral betrieben werden. Es liege somit auf der Hand, dass Elektrofahrzeuge eine besondere Rolle spielen werden. Dies hat, laut BEE,  inzwischen auch die Automobilindustrie erkannt. Folglich teilt der BEE die Auffassung der Automobilindustrie, dass der Strom, den Elektrofahrzeuge tanken, sauber sein müsse. Ein hoher Anteil Erneuerbarer Energien im Stromnetz wird entscheidend sein für die Akzeptanz der Elektromobilität.

Auch gasförmige oder flüssige Biokraftstoffe können , aus Sicht des Verbandes eine wichtige Rolle bei der Einsparung von CO2-Emissionen spielen, „..denn der Bedarf für den vollständigen Ersatz von Diesel, Benzin oder Kerosin ist riesig. Ebenfalls werde Power-to-X benötigt, insbesondere dort, wo batterieelektrisch betriebene Anwendungen schwieriger sind, zum Beispiel in der Luft- und Schifffahrt“, heißt es im Statement des BEE dazu.

„Die Dekarbonisierung des Mobilitätssektors ist zwingend, um die Klimaziele zu erreichen und im internationalen Wettbewerb zu bestehen“, bilanziert BEE-Präsidentin Peter.  In den vergangenen drei Jahrzehnten gab es ihr zufolge hier keinerlei Fortschritte. Vielmehr habe sich der Ausstoß an Klimagasen seit 1990 nicht verringert. „Andere Länder investieren massiv in alternative Antriebe. Die bisherige abwartende Haltung der deutschen Bundesregierung schadet dem Produktionsstandort Deutschland. Das können wir uns nicht leisten“, prangert Peter die Haltung der deutschen Autoindustrie, ja auch  der deutschen Politik an. Es sei Aufgabe der Politik, einen stabilen Planungs- und Investitionsrahmen zu schaffen. Die Industrie wird die Aufgaben dann erfüllen können.