Im Rhein-Sieg-Kreis, in der Nähe von Swisttal-Heimerzheim liegen mitten in der Feldflur die Pescher Maar und die Uhlshovener Maar. Die beiden Feuchtgebiete sind Lebensraum für die Knoblauchkröte. Diese streng geschützte Art kommt im Rhein-Sieg-Kreis nur noch im Bereich der beiden Maare in Swisttal vor, berichten die Fachleute des Kreises.  Der Name des Tieres bezieht sich übrigens auf das von den Kröten in Stresssituationen abgegebene, knoblauchähnlich riechende Sekret.

's war ganz schön trocken und heiß ...; Bild nabu
‘s war ganz schön trocken und heiß …; Bild nabu

Ende März hat die Knoblauchkröte ihre Wanderung von den Überwinterungsplätzen zu den Gewässern begonnen, um dort abzulaichen. Die Entwicklung der jungen Kröten im Wasser reicht dann bis mindestens Ende Juni. Zwischen Ende Juni und Mitte September verlassen die Jungkröten das Gewässer wieder, um ihre Winterquartiere aufzusuchen. Die Knoblauchkröte braucht also von Ende März bis September unbedingt funktionierende Laichgewässer mit genügend Wasser!

„Dies ist das größte Problem der beiden Maare in Swisttal“, sagt Christoph Schwarz, Umweltdezernent des Rhein-Sieg-Kreises. „Da sie ausschließlich durch Niederschlagswasser gespeist werden, hängt die erfolgreiche Aufzucht des Nachwuchses wesentlich von der Menge und der Verteilung der Niederschläge ab“. Bleiben diese aus – oder sind sie zu gering -trocknen die Maare vor dem Ende der Entwicklung der Kaulquappen aus.

Hier reagiert nun der Rhein-Sieg-Kreis und muss eben in die Natur eingreifen, sonst …: Auf Initiative der Kreis-Naturschutzbehörde hat die Freiwillige Feuerwehr die Maare mit Wasser befüllt.

Sie legten 2 Kilometer Schlauch, um Wasser für die Kröten heranzuholen ...Feuerwehr Söven
Sie legten 2 Kilometer Schlauch, um Wasser für die Kröten heranzuholen …Feuerwehr Söven

Etwa zwei Kilometer Schläuche mussten verlegt und eine Schlauchbrücke über die K 61 gebaut werden.  Das Wasser für die Aktion stammt aus einem Brunnen, den ein Landwirt  zur Beregnung seiner landwirtschaftlichen Flächen nutzt.

Die Befüllung der Maare ist nur eine Maßnahme des Rhein-Sieg-Kreises, um die Population der Knoblauchkröte in Swisttal zu sichern. Viele ehrenamtliche Amphibienschützer sind im Einsatz, um im Umfeld der Maare eine an die Lebensbedürfnisse der Art angepasste Bewirtschaftung zu etablieren. Dazu gehört auch der Erwerb von Flächen durch die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis und die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Hier geht es um den Lebensraum an Land, der für den Fortbestand der Art ebenso von Bedeutung ist.

In der nahegelegenen Kiesgewinnung wurde schließlich vor wenigen Jahren ein neues Gewässer für die Knoblauchkröten angelegt. Und um die Population zu stabilisieren, hat die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft Tiere nachgezogen und wieder in die Maare ausgesetzt.