Total erstaunt zeigte sich  Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, nach eigenen Worten, wie stark Russland, seitdem er das erste Mal in Moskau war, das Thema Umwelt und Klimaschutz verinnerlicht hat, konkrete Maßnahmen umsetzt und sich auch der Verantwortung in Fragen Schutz globaler Güter stellt, so berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am vergangenen Mittwoch, 24. April.

"Russland muss mit ins Boot..."; Gerd Müller, bild Nikolaj Jolkin
“Russland muss mit ins Boot…”; Gerd Müller, bild Nikolaj Jolkin sputnik

Bereits am ersten Tag seines Besuchs in Moskau, am 23. April, hatte er nach einem ersten Treffen mit Vize-Regierungschef Alexej Gordejew  verkündet , Russland habe angekündigt, das Pariser Klimaabkommen  ratifizieren. Auch die Deutsche Presseagentur dpa bestätigte die Aussage, die Meldung  von Sputnik und auch eine Sprecherin des BMZ gegenüber Umwelt- und Energie-Report. „Russland muss mit ins Boot“, bilanzierte Müller dann vor weiteren  Treffen am Folgetag.

„Wir können die Zielvorgaben ( des Pariser Klimaabkommens, d. Red.) nur mit Russland und seiner Weite, seiner Taiga und Tundra, mit diesem enormen Potenzial, das das Land hat, umsetzen“, sagte der Minister während einer Pressekonferenz in Moskau. Schwerpunkt seiner Russland-Reise war die Verstärkung der Zusammenarbeit auf dem Sektor Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Welternährung. Besonders erfreut war der Entwicklungsminister über die Nachricht, dass Russland den Pariser Klimavertrag ratifizieren werde. Und dies noch vor der nächsten Weltklimakonferenz Konferenz in Chile Ende des Jahres.

Russland wolle sich auch einer internationalen Allianz zur Verhinderung und Verwertung von Müll anschließen, fügte der Minister hinzu. So entwickele sich nach seinen Worten klimafreundliche Abfallwirtschaft. In seinem Ministerium wird eine internationale Plattform unter dem Titel „Prevent Waste Alliance“ vorbereitet, wo man Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zusammenbringt. Dazu hat Müller russische Experten eingeladen: „Wir wollen Müll vermindern und Recyclingsysteme sowie Kreislaufwirtschaft im Bereich der Abfallentsorgung aufbauen.“

Der Minister verwies dabei auf eine weltweite Dimension der Müllproblematik. „Wenn ich zu Hause eine Plastikflasche bei mir in den Fluss werfe, an dem ich lebe, dann kommt sie im Schwarzen Meer an. Das ist eine global verbundene Herausforderung. Und daran wollen und sollen die Russen partizipieren.“

Auch bei dem Thema Landwirtschaft biete sich eine Zusammenarbeit an, so Müller und folgerte weiter:. „Ebenso beim Thema Wald und Waldschutz. Für den Klimaschutz hat Russland zentrale Bedeutung. Mit seinen 25 Prozent des Waldbestandes der Welt ist es das größte Waldland der Welt. Enorme Potenziale!“