Während die dänische Genehmigung für die Gaspipeline Nord-Stream 2 weiter auf sich warten lässt, geht das Land eigenen Plänen nach. Gemeinsam mit Polen will Dänemark eine eigene Gasleitung nach Mitteleuropa bauen.

"Mauscheln" die Dänen im Hintergrund?...der dänische Energieminister ;Lars Christian  Lilleholt
“Mauscheln” die Dänen im Hintergrund?..hier der dänische Energieminister Lars Christian Lilleholt

„Pipelinekrieg in der Ostsee?“ fragte deshalb  die Ostsee-Zeitung am vergangenen Freitag, 12. April. Der Name des dänisch-polnischen Projektes lautet „Baltic Pipe“. Nach dem jetzigen Planungsstand werden sich Nord Stream 2 und „Baltic Pipe“ südlich der dänischen Insel Bornholm kreuzen, setzen Dänemark und Polen ihre Pläne tatsächlich um, heißt es in dem Artikel.

Dänemark und Polen gehören zu den schärfsten Kritikern der russisch-deutschen Pipeline. So hat Dänemark als einziger Anrainerstaat bis jetzt noch keine Genehmigung für Nord Stream 2 erteilt.

Wenn die Baltic- Pipeline tatsächlich realisiert wird, würde Gas aus zwei unterschiedlichen Systemen nach Mitteleuropa geliefert: Nord-Stream 2 aus Russland, „Baltic Pipe“ aus Norwegen. Für Polen sind laut dem Bericht der Gas-Übertragungsnetzbetreiber Gaz-System und für Dänemark der Energiekonzern Energinet beteiligt. Der Vorteil im Vergleich zu Nord Stream 2 sei, dass die polnisch-dänische Kooperation eine Verbindung zwischen EU-Mitgliedsstaaten herstelle. Damit steige die Versorgungssicherheit, heißt es.

Für den Verbraucher sei damit zudem ein zusätzlicher Anbieter auf dem Gasmarkt  gut. Und:  Der Wettbewerb ließe die Preise sinken, gilt als weitere Einschätzung des neuen Projektes.  Laut Planung soll das Projekt im Oktober 2022 fertig sein. Zehn Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr soll die Pipeline von Norwegen in die EU bringen.