Das EU-Parlament hat am vergangenen Mittwoch, 27. März, der im Trilogverfahren vereinbarten Version der Richtlinie für Einwegkunststoffe zugestimmt und die Richtlinie damit verabschiedet. Dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) , der das konsequente Vorgehen der EU begrüßt, reicht das aber noch nicht. Er fordert weitergehende Maßnahmen, speziell gegen Mikroplastik.

Plastikabfall ... die EU-Beschlüsse reichen noch nicht ...; bild duh
Plastikabfall … die EU-Beschlüsse reichen noch nicht …; bild duh

Die Beschlüsse beinhalten Maßnahmen, EU-weit Einwegplastik zu reduzieren, um Umwelt und insbesondere Meere zu schützen.

„Einweg-Plastikprodukte und -verpackungen lassen sich nur schwer recyceln und tragen wesentlich zur Vermüllung bei“, so  VKU-Vizepräsident der Abfallsparte Patrick Hasenkamp .  Wie  bereits vielfach dokumentiert: Zu besichtigen  in unseren Städten und – besonders besorgniserregend – in unseren Meeren. Die Bundesregierung ist, nach Vorstellung des VKU,  nun gefragt, dem Einhalt zu gebieten. Bisherige nationale Gesetze wie die Verpackungsverordnung „…haben es bisher nicht geschafft, Kunststoffverpackungen zu verringern.“ Aber betont der verband: „ Der Fünfpunkteplan von Bundesumweltministerin Schulze weist in die richtige Richtung.“

Zukünftig sollen in den EU-Mitgliedstaaten bestimmte Einwegprodukte aus Kunststoff wie Besteck, Strohhalme oder Teller verboten werden. Dazu Hasenkamp: „Bei der nationalen Umsetzung sollte mit Weitblick agiert werden. Um Verlagerungseffekte zu vermeiden, sollten To-go-Verpackungen auch aus anderen Materialien wie Pappe in die Regelungen einbezogen werden. Sonst landen am Ende Papier- statt Plastikbecher in der Landschaft“, befürchtet Hasenkamp.

Auch bei Plastikflaschen gibt es dem VKU zufolge  Verbesserungspotenziale: „Es ist gut, dass Hersteller von Plastikflaschen bis 2025 ein Rezyklat (Altplastik)-Anteil von mindestens 25 Prozent verwenden müssen. Die Menge an Plastikflaschen ließe sich aber auch durch eine Neuordnung des Mehrwegsystems reduzieren. Darunter fallen heute nur noch 44 Prozent aller Getränkeverpackungen! In Deutschland haben wir seit vielen Jahren ein Pfandsystem. Das wird aber mehr und mehr ausgehöhlt: Einige Flaschen sind im Mehrwegsystem, andere sind Einwegflaschen. Manche haben ein Pfand, wieder andere keins. Wer soll da noch durchblicken? Hier muss die Bundesregierung nachsteuern. Aus ökologischer Sicht ist die Sache doch klar: Mehrweg ist besser als Einweg. Glas ist besser als Plastik“, heißt es in der Stellungnahme des Verbandes.