Dank des Erdgases aus der Pipeline Nord-Stream 2 könnten  europäische Bürger rund acht Milliarden Euro pro Jahr sparen. Das berichteten am vergangenen Montag, 29. April,   die russische Zeitung „Iswestija“ am Montag und die Nord-Stream 2 AG, die das Projekt betreut. Das liest sich gut, doch wenn, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre …Dazu kommen wir weiter unten, nachdem es zunächst um die positiven Aspekte der Pipeline geht.

Es könnte preiswerter werden, aber  .....!!!
Es könnte preiswerter werden, aber …..!!!

Nach der für 2020 geplante Inbetriebnahme der Pipeline werden europäische Familien demzufolge für ihren Erdgaszugang mit einem niedrigeren Kostenpreis rechnen können. Die Gaspreise werden dann um 13 Prozent sinken, berichten beide „Iswestija“ und die AG.

Die Nord Stream 2 AG weist deshalb auch darauf hin, dass  Verzögerungen des Projektstarts, von welcher Seite auch immer verursacht, eher schaden als helfen. Für jeden Tag der Verzögerung werden Privatpersonen und Industriebetriebe 20 Millionen Euro zahlen müssen, so genau bezifferte es die Aktiengesellschaft.

Neben den Attacken des EVP-Spitzenkandidaten Manfred Weber, der, sollte er nach erfolgter Europa-Wahl, tatsächlich Nachfolger von EU-Chef Juncker werden, das Pipeline-Projekt mit allen Mitteln stoppen will,  gibt es laut „Iswestija“ weitere Unsicherheiten.  Genannt werden die  Verzögerungspolitik der dänischen Behörden und die erfolgten Änderungen der EU-Gasrichtlinie.

Dänemark bleibt der einzige Staat, der bisher keine Baugenehmigung für die Pipeline Nord Stream 2 erteilt hat. Die Aktiengesellschaft reichte bei der Dänischen Energieagentur (DEA) bereits drei Anträge ein. Bisher hat die Nord Stream AG keine Antwort bekommen haben.

Die Änderungen an der Gasrichtlinie, ein Teil des Dritten Energiepakets der EU, wurden Mitte April endgültig gebilligt. Sie sehen unter anderem vor, dass Teile der Pipeline aus Nicht-EU-Ländern, die EU-Gebiet wie unter anderem Territorialgewässer passieren, den gleichen Anforderungen entsprechen müssen, die bei inneren EU-Pipelines gelten. Zu den Hauptforderungen gehört die Trennung von Gaslieferanten und Betreiberfirmen, der Zugang anderer Betreiber zum Rohr und die transparente Regelung der Pumptarife.

Für den russischen Gaskonzern Gazprom bedeutete das, dass der Betreiber der Nord-Stream 2-Leitungen unabhängig vom Gasriesen sein muss, und 50 Prozent seiner Kapazität für alternative Lieferanten reserviert werden müssen.