Bereits vier Fünftel der Gesamtinvestitionen für den Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2 sind laut Alexej Miller, dem Vorstandsvorsitzenden des russischen Gaskonzerns Gazprom, getätigt worden. Mehr als die Hälfte des Projekts sei umgesetzt worden,  betonte Miller in der Sendung „Moskau. Kreml. Putin“ des TV-Kanals „Rossija 1“.

Die Hälfte haben wir geschafft ...; bild-Ekaterina-Chesnokova
Die Hälfte haben wir geschafft …; bild-Ekaterina-Chesnokova

Die Arbeit werde „rhythmisch durchgeführt“, und die Atmosphäre rund um das Projekt sei „nicht schlecht“, äußerte  Miller in der Sendung. Was dabei auffällt ist, dass sich die Herren gerne in solchen Medien äußern, aber sich scheuen westlichen Medien zu gezielten Fragen zur Verfügung zu stehen.  Zu Beginn der gesamten Gasbeziehungen mit Moskau stand  Umwelt- und Energie-Report selbst der  Kreml offen für Interviews. Wir haben mehrfach darüber berichtet, dass unsere Interviews mit dem Stellvertretenden Wirtschaftsminister und Ministerpräsidenten, Leonid Kostandov, auf dem Tisch von Ronald Reagan landeten und dort für Furore sorgten. –

Jetzt ziehen sich die Herren aus unverständlichen Gründen zurück und schicken in der Regel ihre Sprecherboten vor. Von diesen Schwierigkeiten berichtet auch Ex-Kanzler Gerhard Schröder, Vorsitzender des Aktionärsausschusses. Selbst beim Gaskongress der Russischen Gasgesellschaft im Hotel Adlon in Berlin am 16. Mai, war von den russischen Gasspitzen  lediglich die stellevertretende Vorstandsvorsitzende von Gazprom_Export, Elena Burmistrova, vertreten.

Miller verkündet nun wider aus Russland: Die Nord-Stream 2-Gaspipeline sei bereits zu mehr als der Hälfte gebaut, und selbst dann, wenn sie im Vergleich zum geplanten Termin verspätet in Betrieb genommen werden sollte, werde diese Verzögerung sehr unbedeutend sein, so der Gazprom-Chef weiter.

„Wir haben die Hälfte des Nord-Stream 2-Projekts hinter uns … Auch wenn irgendwelche Situationen auftreten, muss man verstehen, dass sie das Projekt zeitlich verschieben können, aber sehr, sehr minimal“, fügte Miller hinzu.