Regierungssprecher Steffen Seibert hatte während der Regierungspressekonferenz am vergangenen Donnerstag, 06. Juni, ein längeres Statement zum Fortschrittsbericht zur Energiewende – „Energie der Zukunft“ , der vom Bundeswirtschaftsminister vorgelegt wurde,gehalten. Wir berichten heute auch darüber, (s. unten) Der Bericht war auch zum  zweiten zentralen Thema  während der Kabinettssitzung am selben Tag avanciert. Seibert hatte in seinem Statement auch darauf hingewiesen, dass die Treibhausgasemissionen „ja schon 2017 leicht und 2018 – jedenfalls auf Basis der ersten Schätzungen – noch einmal deutlich zurückgegangen sind. Kontinuierlich sind auch die Emissionen im Energiebereich gesunken“, berichtete er auch. Dazu gab es wichtige Fragen während der Regierungspressekonferenz über die wir hier berichten, weil dazu erneut viele Informationen von den Sprechern der Ressorts geliefert wurden.

Heiße Fragerunden ... auch zu neuen Treibhausgasemissionen und zum Fortschrittsbericht Energiewende ...Regierungspressekonferenz, bild Henning Schacht
Heiße Fragerunden … auch zu neuen Treibhausgasemissionen und zum Fortschrittsbericht Energiewende …Regierungspressekonferenz, bild Henning Schacht

Gleich die  erste Frage führte mitten hinein ins Thema: „Herr Seibert: Worauf führt die Bundesregierung die gesunkenen Emissionen zurück? Ist das ein Resultat politischer Maßnahmen und Beschlüsse, oder war das warme Wetter besonders hilfreich, weil dann eben zum Beispiel weniger geheizt wurde?“

Seibert verwies für die kompetente Antwort dazu an die Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Anna Sophie Eichler. Die erklärte:  „Es sind mehrere Umstände, die dazu geführt haben, zum einen natürlich die Maßnahmen, die im Rahmen des Energiekonzepts ergriffen worden sind, die sich jetzt auswirken und die zum Sinken der Treibhausgasemissionen führen.

Zum anderen  gab es auch Sondereffekte im letzten Jahr. Der heiße Sommer war auch dafür verantwortlich, dass die Treibhausgasemissionen zurückgegangen sind.

Der Journalistenkollege, der die Frage gestellt hatte, wollte es genauer wissen und stellte die Zusatzfrage: Können Sie gewichten, in welcher Relation zueinander diese beiden wesentlichen Faktoren stehen?

Sophie Eichler musste passen, dafür konnte der Sprecher von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Stefan Gabiel Haufe einspringen:

Haufe führte aus:  „Die Treibhausgasemissionen werden ja regelmäßig veröffentlicht, und sie sind auch schon in diesem Jahr vom Umweltbundesamt veröffentlicht worden. Da können Sie ganz einfach

Ein gewisser Temperatureffekt aufgrund der Wetterlage ist natürlich auch enthalten…, Stephan Gabriel Haufe, Bild Sascha Hilgers

nachlesen, wie die Gewichtung ist. Ein gewisser Temperatureffekt aufgrund der Wetterlage ist natürlich auch enthalten. Aber das Fortschreiten der Energiewende ist an der Stelle natürlich auch ziemlich entscheidend gewesen. Wie die Gewichtung ist, das hat das Umweltbundesamt auch veröffentlicht.“

Dann führte Haufe weiter aus: „Die Minderung ( der Treibhausgasemissionen) beträgt 41 Millionen Tonnen. 14 Millionen Tonnen kommen aus der Energiewirtschaft, also aus einer Senkung in der Energiewirtschaft. Den deutlichsten Emissionsrückgang verzeichnet die Steinkohle. Ein Faktor ist hierbei der gestiegene CO2-Preis infolge der Reform des EU-Emissionshandels. Außerdem wurden Steinkohlekraftwerke mit einer Leistung von rund 1,5 Gigawatt stillgelegt und gingen in die Netzreserve. Auch einen Effekt gab es durch den Dürresommer 2018. Dann gibt es im Bereich der Haushalte einen Rückgang um 15 Millionen Tonnen CO2, unter anderem wegen höherer Preise beim Heizöl. Der Heizölabsatz ist deutlich gesunken. Auch hierfür ist die milde Witterung ein Grund, aber auch der damit verbundene geringere Brennstoffbedarf im Zusammenhang mit der milderen Witterung. Dann gibt es im Verkehrsbereich 5 Millionen Tonnen weniger CO2. Das betrifft vor allen Dingen die höheren Kraftstoffpreise. Das ist dafür die Ursache. Im Industriebereich sanken die Emissionen um 4 Millionen Tonnen; das ganz grob gesagt. In der Landwirtschaft sanken sie um 4,1 Millionen Tonnen, weil unter anderem der Mineraldüngereinsatz um fast 10 Prozent zurückgegangen ist. Es sind also doch eine Reihe unterschiedlicher Ursachen. Man kann es nicht so stark auf die Witterung zurückführen.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Was zeigt dieserzweite Fortschrittsbericht zu Energiewende?