Im Audimaxx des Dorf Münsterland Hotels in Legden  bei Ahaus (Kreis Borken) wurde gestern,  Mittwoch, 5. Juni, der Erörterungstermin fortgesetzt, bei dem ging es um die beantragte Verlängerung der Lagerfrist für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll im Atommülllager in Ahaus. Die aktuelle Lagerungsgenehmigung läuft, nach Angaben des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), am 20. Juli 2020 aus. Beantragt ist jetzt eine Lagerungsdauer bis Ende 2057. Gegen diese verlängerte Lagerfrist wurden zahlreiche Einsprüche bei der zuständigen Bezirksregierung in Münster eingereicht. Auch der BBU hat in einer Stellungnahme die geplante längere Lagerdauer für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll abgelehnt, gab die Initiative gestern, 05. Mai, bekannt.

Sofort alle Atomkraftwerke stilllegen, Udo Buchholz vom BBU
Sofort alle Atomkraftwerke stilllegen, Udo Buchholz BBU

Die Pläne zur längeren Lagerdauer des schwach- und mittelradioaktiven Atommülls wurde am ersten Erörterungstag von privaten Einwenderinnen und Einwendern, von der Ahauser Bürgermeisterin, von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, vom BBU, von den anerkannten Naturschutzverbänden sowie von Organisationen aus Gronau und Lingen abgelehnt. Der Bezirksregierung Münster, die als Genehmigungsbehörde im Verfahren fungiert, wurde mit Nachdruck dargelegt, dass das geplante Atommüll-Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter, in dem auch Ahauser Atommüll gelagert werden soll, nicht betriebsbereit ist und zudem als Endlager völlig ungeeignet ist. Im Mai hat ein Brand in der Endlagerbaustelle für Aufsehen gesorgt.

BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz forderte anlässlich der Erörterung darüber hinaus die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und sonstiger Atomanlagen, damit nicht ständig neuer Atommüll produziert wird. Er kritisierte am ersten Erörterungstag, dass die grenznahe Bevölkerung in den Niederlanden nicht über das Genehmigungsverfahren und den Erörterungstermin informiert wurden. Buchholz  beantragte, dass Informationen zum Verfahren in niederländischer Sprache veröffentlicht werden und dass auch die Kommunen im Umkreis von 25 Kilometern rund um Ahaus offiziell am Genehmigungsverfahren beteiligt werden.