Washington kann laut dem Chef des US-Fonds Principal Investors Kyle Shostak die Umsetzung des Gaspipelineprojekts Nord-Stream 2 nicht mehr verhindern, obwohl es weiterhin Schwierigkeiten bereiten kann. Diese Meinung äußerte der Top-Manager am vergangenen Freitag, 21. Juni, gegenüber der russischen Agentur RIA Novosti.

Aktueller Routenverlauf von Nord-Stream und alternative Anlandungen usw

In Bezug auf die Drohungen und US-Gesetzentwurfe, die Sanktionen gegen die mit Nord-Stream 2 verknüpften Länder und Unternehmen vorsehen, verlautbarte Shostak:

„Das politische Ziel dieser Gesetzesvorlagen ist sehr einfach: Nord Stream 2 zu stoppen“. Man greife zu allen Mitteln, um alle möglichen Menschen, die mit dem Projekt in Verbindung stehen, zu treffen.

Aus Sicht von Shostak sind viele Punkte in diesen Gesetzvorlagen seien jedoch „deklarativ“. Er glaubt  die USA könnten die unterschiedlichen Meinungen der Europäer zu dem Projekt nicht ignorieren. „Wir kennen die Position Deutschlands, das sich dem amerikanischen Druck stark widersetzt. Und die meisten Europäer, mit der möglichen Ausnahme Dänemarks… unterstützen dieses Projekt“, fuhr der Top-Manager fort. Auch Kanzlerin Merkel steht weitgehend hinter dem Projekt.

Man könnte natürlich versuchen, die Pipeline zu verhindern. Allerdings habe Nord Stream 2 einen wirtschaftlichen Nutzen und „es ist schwierig, mit der Wirtschaft zu kämpfen“, erklärte Shostak. Er erinnerte daran, dass sich zahlreiche Unternehmen am Bau beteiligen und damit Geld verdienen würden.

Die Sicht Shostaks ist sicherlich von viel Optimismus geprägt und auch von dem Willen, Mögliches

Trotzdem: Noch hat sie nicht gewonnen ... ..; Angela Merkel und Donald Trump im WhiteHouse, Bild Steffen Kugler BBildst.
Trotzdem: Noch hat sie nicht gewonnen … ..; Angela Merkel und Donald Trump im WhiteHouse, Bild Steffen Kugler BBildst.

einfach zu ignorieren. Denn , schon jetzt steht fest, dass die Verzögerungen  Dänemarks für eine endgültige Ja zur Bestätigung, dass  Nord-Stream 2 irgendwo durch die Hoheitsgewässer des Landes geführt werden kann, zu erheblichen Mehrkosten führen wird. Außerdem läuft Ende des Jahres die Transitgenehmigung von russischem Gas durch die Ukraine aus. Und was ist, wenn Nord-Stream 2 bis dahin noch nicht fertiggebaut ist?

Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland. Finanziert wird sie zur Hälfte vom russischen Staatskonzern Gazprom. Die andere Hälfte bezahlen fünf europäische Energieunternehmen: die BASF-Tochter Wintershall, OMV sowie Uniper, Royal Dutch Shell und die französische Engie.

Die US-Regierung hat wiederholt Kritik an dem Projekt geübt – ihrer Auffassung nach macht sich Europa zu sehr von russischen Energielieferungen abhängig.

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