Kunststoffabfälle  in der Umwelt, Plastikmüll in den Meeren werden immer mehr zum zentralen Umweltproblem. Denn:  Dort werden sie nur sehr langsam abgebaut und können Ökosysteme und Lebewesen massiv schädigen.

Inzwischen finden sich Kunststoffreste überall: in Flüssen, Seen und Böden, in den Meeren und in vielen Meerestieren. ... ..; bild bundesreg.
Inzwischen finden sich Kunststoffreste überall: in Flüssen, Seen und Böden, in den Meeren und in vielen Meerestieren. … ..; bild bundesreg.

Einen aktuellen Überblick darüber  in welchem Ausmaß befinden sie sich in Wasser, Boden, Luft, in den Meeren und an den Küsten in Deutschland? Wie und warum gelangen sie überhaupt dorthin? Wo gibt es weiteren Forschungsbedarf – und mit welchen Maßnahmen können die Kunststoffeinträge in Deutschland reduziert werden? Einen aktuellen Überblick darüber gibt das neue Papier des Umweltbundesamts (UBA) „Kunststoffe in der Umwelt“ das am vergangenen Donnerstag, 06. Juni, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

In den 1950er Jahren wurden weltweit etwa 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff im Jahr produziert. Im Jahr 2016 waren es bereits unvorstellbare Steigerungen, nämlich 348 Millionen Tonnen. Dazu: Tendenz steigend. Gleichzeitig gelangen immer mehr Plastikabfälle in die Umwelt. Inzwischen finden sich Kunststoffreste überall: in Flüssen, Seen und Böden, in den Meeren und in vielen Meerestieren. Diskutiert wird auch, ob Kunststoffpartikel in der Luft vorkommen, im Trinkwasser und in anderen Lebensmitteln.

Eine der Hauptursachen für die weltweite Plastikflut in der Umwelt ist nach Darstellung des UBA fehlendes oder unzureichendes Abfall- und Abwassermanagement. Kunststoffe gelangen aber auch auf zahlreichen weiteren Wegen in die Natur, zum Beispiel als Abrieb von Autoreifen, von Bauwerken, Folien oder Kleidung aus Kunststofffasern. Kosmetika oder Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik, Düngemittel werden mit Plastik ummantelt. Nicht zuletzt gelangen auch immer mehr Kunststoffe in die Umwelt, weil die Menschen Produkte wie Kaffeebecher, Zigarettenstummel oder Plastiktüten achtlos liegenlassen oder wegwerfen (sog. Littering).

Die Autorinnen und Autoren des neuen Papiers des UBA  erklären, was Kunststoffe überhaupt sind und mit welchen Methoden man sie in der Umwelt untersuchen und messen kann. Sie zeigen das

... was Kunststoffe überhaupt sind  ...
… was Kunststoffe überhaupt sind …

Vorkommen von Kunststoffen in Wasser, Boden, Luft und Meeren in Deutschland und welche Folgen das für die Ökosysteme hat. Es werden Bereiche mit (noch) unzureichender Datenlage identifiziert und Forschungsbedarfe benannt ebenso wie Maßnahmen, um Kunststoffeinträge in die Umwelt in Deutschland wirksam zu reduzieren und den Zustand der Umwelt zu verbessern.
Am vergangenen Samstag, 8. Juni, war der Tag des Meeres, deshalb noch mal: : Vor allem in den Meeren sind Kunststoffabfälle in den vergangenen Jahren zu einem sichtbaren und drängenden Problem geworden. Etwa 75 Prozent der Müllfunde in den Meeren und an Stränden bestehen aus Kunststoffen. Untersuchungen zeigen, dass weltweit mehr als 800 Tierarten von den negativen Auswirkungen betroffen sind, besonders häufig verheddern sie sich in Müllteilen und verschlucken diese. Die UN-Kampagne „Play it out“ widmet sich dem Kampf gegen Plastikmüll in den Meeren. Der diesjährige Tag des Meeres stand  unter dem Motto „Gender and the Ocean“.