Ausfall Nord-Stream 2: Dann werden die Europäer Milliarden an die USA zahlen müssen …
Moskau sieht immer wieder Probleme und Hürden auf die im Bau befindliche russische Gaspipeline Nord-Stream 2 zukommen. So berichtete am vergangenen Sonntag, 04. Juli, die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news , der Vorsitzende der Kommission für Informationspolitik beim Föderationsrat (russisches Oberhaus), Alexej Puschkow, habe am selben Tag auf Twitter erklärt, welches Ziel die USA mit dem Versuch verfolgten, den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 zum Scheitern zu bringen. Tags darauf berichtete Sputnik aber auch ausführlicher darüber, der ehemalige Chef des Bundeskanzleramtes Ronald Pofalla, auch Vorsitzender des Petersburger Dialogs Brüssel könne die Pipeline nicht verhindern.
„Wenn Nord Stream 2 nicht termingemäß in Betrieb genommen wird, so werden die Europäer gezwungen sein, acht bis 24 Milliarden Euro für den Import von verflüssigtem Gas zu zahlen, um den Mangel an russischem Gas auszugleichen“, twitterte Puschkow demnach auf Twitter. Und weiter folgerte er da ganz richtig: Dabei werde der Löwenanteil dieser Mittel an Washington gehen.
„Deswegen bemühen sich die USA, das Projekt zum Scheitern zu bringen oder zumindest seine Vollendung zu bremsen“, so Puschkow.
Pofalla erklärte im Deutschlandfunk da Deutschland und Europa die Gaspipeline Nord Stream 2 benötigen, kann die EU sie nicht verhindern. Pofalla sagte wörtlich: „(…) Nord Stream 2 ist, wenn wir den Kohleausstieg bis 2038 machen, zwingend erforderlich, weil wir dann ja andere Energieträger brauchen, die den Grundlastbereich sichern.“ Dafür komme nur Gas infrage. Diesbezüglich verriet er:
„(…) Dann werden wir auf absehbare Zeit andere Gasmengen brauchen und benötigen, und die können wir am Ende ökologisch vertretbar und wirtschaftlich vertretbar nur im Zusammenhang mit Nord
Stream 2 in der deutschen Gesellschaft garantieren.“
Seiner Meinung nach würden die Versuche Brüssels zur Verhinderung des Baus der Gaspipeline ergebnislos enden: Pofalla bestätigte aber auch: „Die europäische Ebene kann bestimmte Erfordernisse erhöhen, dann steigen die Kosten des Betriebs von Nord Stream 2 und der Installation, aber es verhindert nicht Nord-Stream 2
Zuvor hatte der Politik- und Sicherheitsausschuss der Parlamentarischen Versammlung der OSZE eine kritische Resolution gegen die Pipelines Nord Stream 2 und Turkish Stream verabschiedet.( Wir haben berichtet , s. unten) Die beiden Projekte werden darin als mögliche Instrumente zur Ausübung politischen und wirtschaftlichen Drucks auf energieabhängige Staaten bemängelt. Der zugrunde liegende Entwurf wurde von US-Abgeordneten vorgelegt.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gegen Nord-Stream 2 … für „Frieden und Freiheit…“?!