Eine erstaunliches Ergebnis ergibt  eine Untersuchung des Koblenzer Unternehmens  Energieversorgung Mittelrhein (evm):  Der Bedarf an öffentlichen Ladesäulen ist geringer als viele denken. Das Unternehmen erklärte am vergangenen Mittwoch, 03. Juli, es habe mit  einem aufwändigen Verfahren ein Ladeinfrastrukturkonzept beispielhaft für die Städte Koblenz, Lahnstein und Bendorf sowie die Verbandsgemeinde Vallendar erstellen lassen. Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität vor Ort mit insgesamt 50.000 Euro durch das Bundesverkehrsministerium (BMVI)  gefördert.

...dann wird schnell der Ruf nach weiteren öffentlichen Ladestationen laut...; Grafik evm
…dann wird schnell der Ruf nach weiteren öffentlichen Ladestationen laut…; Grafik evm

„Wenn es um den Ausbau der Elektromobilität geht, dann wird schnell der Ruf nach weiteren öffentlichen Ladestationen laut. Doch ist es überhaupt sinnvoll, vor jedes Rathaus, auf jedem Parkplatz und an anderen Stellen Ladesäulen zu installieren?“ Diese Frage habe man sich gestellt,  berichtet Projektleiterin Claudia Probst, die sich bei der evm um die Betreuung der Kommunen kümmert. Sie und ihr Team wollten damit „…der Gefahr vorbeugen, dass für viel Geld eine Ladeinfrastruktur von öffentlicher Hand aufgebaut wird, die am Ende am Bedarf vorbeigeplant ist.“

Für eine saubere wissenschaftliche Herangehensweise sorgte, aus Sicht von evm,  das Unternehmen Ecolibro „ ein in der Mobilitätsberatung ausgewiesenes Unternehmen“, wie evm betont. Das wertete viele Tausend Daten aus. Da wurde für jeden Ort und  einzelnen Straßenzug ermittelt, wie viele Haushalte dort vorhanden sind, wo sich welche Parkplätze und Garagen befinden und wo bereits Lademöglichkeiten existieren. In einem nächsten Schritt stellten sie fest, wo sich welche Fahrzeuge befinden und welchen Parkflächen sie zuzuordnen sind. Und wenn die Auswertung der Daten nicht ausreichte oder sich Fragen ergaben, gab es eine Ortsbesichtigung.