Im Zusammenhang mit den Stromengpässen im Juni ( wir berichten heute in mehreren Artikeln darüber, s. unten)  haben wir gestern, Mittwoch 03. Juli, auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) um eine Stellungnahme dazu gebeten. Denn, das BMWI hat am selben Tag den Monitoringbericht zur angeblichen Stromversorgungssicherheit Deutschlands veröffentlicht. Dazu nahm zugleich die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Kommunaler Unternehmen, Katherina Reiche, Stellung. Auch darüber berichten wir heute (s. unten)

 "Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist hoch......"; Peter Altmaier. bild U +E
“Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist hoch……”; Peter Altmaier. bild U +E

Das BMWI erklärte uns gegenüber: „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist hoch. Das belegt auch der sog. SAIDI-Index der BNetzA (System Average Interruption Duration Index). Laut dem von der BNetzA regelmäßig erhobenen SAIDI-Index 2017 summierte sich die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung hierzulande im Jahr 2017 auf rund 15 Minuten. Das ist ein sehr guter Wert auch im internationalen Vergleich. Während in Deutschland der Wert der durchschnittlichen Versorgungsunterbrechung bei 15 Minuten liegt, liegt er in Italien bei 40 Minuten, in Frankreich bei 50 Minuten, in Großbritannien bei 53 Minuten, in den USA bei 114 Minuten und in Kanada bei 306 Minuten.“

Nun kommt das Ministerium von Peter Altmaier  in seiner Stellungnahme uns gegenüber auf die Stromengpasstage im Juni „zu sprechen“. Danach überschritt am 6.6., 12.6. und 25.6. der Bedarf an Regelleistung die von den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) vorgehaltene Regelleistung. Die ÜNB mussten deshalb z.B. zusätzliche Leistung am Strommarkt beschaffen. Die Ereignisse bedeuten nicht, dass wir in Deutschland nicht genug Erzeugungskapazität haben. So standen beispielsweise am 25.6. mit 7 GW immer noch ausreichend Kapazitäten bzw. flexible Lasten am Strommarkt zur Verfügung, die nicht gelaufen sind.“

Das BMWI versichert: „Es gab also kein Problem mit der Versorgungssicherheit. Die Netz- und Versorgungssicherheit ist und war gewährleistet. Stattdessen handelt es sich hierbei um Ereignisse im Bilanzkreis- und Ausgleichsenergiesystem. Die Bundesnetzagentur und Übertragungsnetzbetreiber prüfen derzeit die Ursachen dafür. Falls systematische Probleme identifiziert werden, werden wir diese beseitigen. In der Zwischenzeit haben die Übertragungsnetzbetreiber bereits Maßnahmen ergriffen, damit sich diese Ereignisse nicht wiederholen. Dazu zählt beispielsweise eine höhere Ausschreibung von Regelenergie.“

Und dann versichert das Altmaier-Haus: „Nach jetzigem Kenntnisstand ist es sehr unwahrscheinlich, dass erneuerbare Energien mit den Ereignissen zusammenhängen.“ Zugleich heißt es in dem Statement uns gegenüber abschließend: „Die mit den Ereignissen zusammenhängenden singulären Preisspitzen werden sich nicht merklich auf den Strompreis für den einzelnen Verbraucher auswirken.“

Lesen Sie dazu auch unsere Berichte: Stromengpässe: Die Lage war angespannt … Gründe lange unklar …

Und auch: Zentrales Anliegen: Sichere Stromversorgung …?!