Dürrehilfen der EU: Wir zahlen fast alles …
„Diese andauernden klimatischen Bedingungen sind für unsere Landwirte Anlass zu Sorge“, konstatierte am vergangenen Donnerstagabend, 26. Juli, in Brüssel der für Landwirtschaft zuständige EU-Kommissar Phil Hogan.
Deshalb hat sich die Kommission weit vorgewagt, muss man feststellen. Denn: Sie unterstützt nun Landwirte, die von der Dürre in Europa betroffen sind zum einen mit einem größeren Teil von Direktzahlungen und Zahlungen im Rahmen der Entwicklung des ländlichen Raums. Die Zahlungen können sie vorab erhalten. Zum anderen erhalten sie mehr Flexibilität bei der Nutzung von Flächen: Auch auf Flächen, die normalerweise nicht für Produktionszwecke genutzt werden, können Futtermittel angebaut werden. Ob das überall gut ankommt, ist zu bezweifeln.
Hogan erklärte weiter die Kommission stehe in engem Kontakt mit den Mitgliedstaaten und bewerte die Lage vor Ort. „Wie immer stehen wir bereit, den von der Dürre betroffenen Landwirten zu helfen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, höhere Vorschusszahlungen und Ausnahmen von bestimmten Ökologisierungsvorschriften einzuführen, um die Erzeugung von Futtermitteln zu erleichtern“, so Hogan weiter.
Bis zu 70 Prozent der Agrar-Direktzahlungen und 85 Prozent der Zahlungen für die ländliche Entwicklung sollen ab Mitte Oktober zur Verfügung stehen, um die finanzielle Lage der Landwirte zu verbessern. Zudem soll es Ausnahmen von bestimmten Ökologisierungsvorgaben geben, zum Beispiel in Bezug auf stillgelegte Flächen. Auch sie können bei der Futtermittelproduktion künftig genutzt werden. Eine großzügiges Angebot das sicherlich nicht überall auf Gegenliebe stoßen wird.