Im ersten Halbjahr 2019 wurde bei der Stromerzeugung rund 15 Prozent weniger CO2 emittiert als im Vorjahreszeitraum: Nach ersten Berechnungen, die der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gestern Donnerstag, 04. Juli, bekannt gab,   sind die CO2-Emissionen von 136 Millionen Tonnen auf voraussichtlich 116 Millionen Tonnen zurückgegangen.

"... massive Anstrengungen bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes...; Kapferer
“… massive Anstrengungen bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes…; Stefan Kapferer

Diese Entwicklung ist laut BDEW auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Die milde Witterung, den gestiegenen CO2-Preis im Emissionshandel und ein Halbjahresrekord bei den Erneuerbaren Energien – sie deckten erstmals rund 44 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland.

„Das zeigt erneut: Die Energiewirtschaft unternimmt massive Anstrengungen bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes“, konstatierte der scheidende  Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung  Stefan Kapferer. Und zugleich prognostizierte er: „Ihre Emissionen werden 2020 voraussichtlich fast 40 Prozent unter denen des Jahres 1990 liegen.“ Kapferer forderte aber auch , direkt an die Adresse des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer und die des Bundesinnen- und Bauministers Horst Seehofer:  „Jetzt müssen auch der Verkehrs- und der Wärmesektor ihr Pflichtenheft für den Klimaschutz endlich erfüllen. Daher brauchen wir in diesen Sektoren eine wirksame CO2-Bepreisung!

Er forderte aber auch der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien dürfe nicht weiter ausgebremst werden. „Im Gegenteil: Das für den Klimaschutz notwendige Ziel von 65 Prozent Erneuerbaren-Anteil ist nur zu erreichen, wenn der weitere Ausbau von Erneuerbaren-Anlagen beschleunigt wird.“ und dann schiebt Kapferer eine umfassende Forderungs- und Maßnahmenliste nach: „Damit das möglich ist, müssen dringend Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden: Es müssen ausreichend Flächen für weitere Photovoltaik- und Windkraftanlagen an Land zur Verfügung gestellt und der Deckel für PV- und Windanlagen auf See aufgehoben werden. Damit der Strom aus den Erzeugungszentren in die großen Verbrauchszentren transportiert werden kann, muss zudem der Ausbau der Transportnetze beschleunigt werden. Hierfür braucht es vor allem die Unterstützung der Politiker vor Ort, um für Akzeptanz in der Gesellschaft zu sorgen.“