Nach dem Urteil zu den belgischen Atomreaktoren Doel 1 und Doel 2 des Gerichtshofes der Europäischen Union (EuGH) vom Montag (29.07.2019) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) seine grundsätzliche Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller belgischer Atomreaktoren an den Standorten Doel und Tihange bekräftigt und noch mal am gestrigen Dienstag, 30. Juli, in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass das belgische Gesetz über die Verlängerung der Laufzeit der AKW Doel1 und Doel2 ohne die erforderlichen vorherigen Umweltverträglichkeitsprüfungen erlassen wurde.

Sofort alle Atomkraftwerke stilllegen, Udo Buchholz vom BBU
Udo Buchholz vom BBU fordert: Sofort alle Atomkraftwerke stilllegen, ….

Noch mal konkret zu den Akteuren gegen die Laufzeitverlängerung. Das waren die zwei belgische Vereinigungen, Inter-Environnement Wallonie und Bond Beter Leefmilieu Vlaanderen, die sich für den Schutz der Umwelt und des Lebensumfeldes einsetzten und sich, wie BBU berichtet,  juristisch gegen das belgische Gesetz über die Laufzeitverlängerung der beiden Reaktoren zur Wehr gesetzt haben, weil die Verlängerung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen wurde.

In einer ersten Stellungnahme betonte BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz, dass nur die Stilllegung aller belgischen Atomkraftwerke zur Sicherheit der Bevölkerung beitragen würde. Die Anti-Atomkraft-Bewegungen in Belgien, in den Niederlanden und in der Bundesrepublik engagieren sich schon lange für die Stilllegung der umstrittenen belgischen Atomkraftwerke. Immer wieder wurden

"...... Frau Ministerin ..."!!!, Svenja Schulze, bild Thomas Trutschel
“…Frau Ministerin …”!!!, Svenja Schulze, bild Thomas Trutschel

Mängel und Störfälle bekannt und jeder einzelne der belgischen Reaktoren trägt zur Verschärfung der Atommüllprobleme bei. Anfang Juli 2019 demonstrierten rund 4000 Personen in Aachen mit einer Fahrraddemonstration gegen die belgischen AKW.

Von Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert der BBU, dass sie sich gegen die Versorgung der belgischen AKW mit Uran aus den Atomfabriken in Gronau und Lingen zur Wehr setzen soll.

Am Sonntag (4. August) beginnt, laut BBU,  um 13 Uhr vor der Urananreicherungsanlage in Gronau eine friedenspolitische Kundgebung, die sich auch gegen Uranexporte von Gronau nach Belgien und in andere Länder richtet.