Nach 2006 und 2009 ist nun erneut ein Gas-Krieg zwischen der Ukraine und Russland ausgebrochen. Das sorgte im Juni 2014  erneut für große Schlagzeilen. Ist es bald nun wieder so weit. 2014 hatte die Ukraine ein Ultimatum der Russen zur Zahlung von ausstehenden Gas-Rechnungen verstreichen lassen, dann stellte Moskau die Lieferungen an seinen Nachbarn ein. Heute, fünf Jahre später zeichnet sich erneut ein dramatisches Szenario ab. Inzwischen hat auch die EU-Kommission eingegriffen und reagiert aber …

Wir brauchen einen Gasvertrag ...t ......Minister Peter Altmaier und EU-Vizepräsident Maros Sefkovic
Wir brauchen einen Gasvertrag …; .Minister Peter Altmaier und EU-Vizepräsident Maros Sefkovic

Bei der im Bau befindlichen Gas-Pipeline Nord-Stream 2 – kann es zu erheblichen Verzögerungen kommen. Dies berichtet nun auch das US-Wirtschaftsblatt „Financial Times“. Wir, Umwelt- und Energie-Report,  haben  aus aktuellen Gründen – immer wieder berichtet. Sollte Dänemark den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 in seinen Gewässern in den kommenden Wochen nicht genehmigen, folgert nun  die  „Financial Times“, könnte „…Russland die Frist für den Beginn der Gaslieferung nach Europa verpassen.“  Der August könnte gar „kritisch” werden, urteilt  die Zeitung weiter. Und dies könnte auch zu den größten Problemen für Europa werden, denn zahlreiche EU- Mitgliedsländer sind  auf die russischen Gaslieferungen angewiesen. Hinzu kommt, dass die Verträge zum Gastransit von russischem Gas durch die Ukraine am Jahresende auslaufen und die Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew bisher keinen Schritt vorangekommen sind.

Im Juni diesen Jahres hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bereits lautstark gefordert: Wir brauchen einen Gasvertrag (s. unten)

Solche dramatischen Lagen hat es, wie oben beschrieben, ja bereits in 2006, 2009 und 2014 gegeben.

2014 hat dann die EU-Kommission reagiert. Am 16. Oktober 2014, also vor rund fünf Jahren, sandte dann  die EU-Kommission eine Mitteilung an das EU-Parlament und den Rat: „ …über die kurzfristige Krisenfestigkeit des europäischen Gassystems – Vorkehrungen für den Fall einer Unterbrechung der Gaslieferungen aus dem Osten im Herbst und Winter 2014/2015

Da hieß es in der umfassenden , 34seitigen Zusammenfassung: „ Am 28. Mai 2014 hat die Kommission

......die Lage schadet Gazprom, Verhandlungspartner für die Ukraine ...,  ...Gazprom-Aufsichtsratschef Viktor Subkow:
……die Lage schadet Gazprom, Verhandlungspartner für die Ukraine …, …Gazprom-Aufsichtsratschef Viktor Subkow:

ihre Strategie für eine sichere europäische Energieversorgung mit einem umfassenden Plan zur Stärkung unserer Energieversorgungssicherheit verabschiedet. Vor dem Hintergrund der Lage in der Ukraine und der möglicherweise damit verbundenen Gefahr einer Unterbrechung der Gaslieferungen in die EU sah die Strategie Maßnahmen vor, die unverzüglich getroffen werden müssen, um die Krisenfestigkeit der EU im Fall einer größeren Gasversorgungsunterbrechung im bevorstehenden Winter zu verbessern.“

In dem Untersuchungsbericht  der Kommission heißt es da weiter: „Die von der Kommission für alle Beteiligten vorgeschlagenen Szenarios bezogen sich auf die Unterbrechung der Gastransitroute durch die Ukraine und auf die Unterbrechung aller russischen Gaslieferungen nach Europa für einen Zeitraum von einem Monat und von sechs Monaten (September bis Februar), wobei in beiden Fällen von durchschnittlichen winterlichen Bedingungen ausgegangen wurde.

Der Verband ENTSOG hat auf Ersuchen der Kommission verschiedene Szenarios für Lieferunterbrechungen modelliert. Das Modell zeigt, dass in den verschiedenen Szenarios einer sechsmonatigen Lieferunterbrechung

der EU und den Vertragsparteien der Energiegemeinschaft ohne die Ukraine nach einer Neuordnung des Energiemixes nach wie vor insgesamt zwischen 5 und 9 Mrd. m³ Gas fehlen würden. Aus ihm geht außerdem hervor, dass – bei Annahme einer maximalen Infrastrukturnutzung und normaler Marktbedingungen8– die russischen Lieferungen im Fall solcher sechsmonatigen Unterbrechungen vor allem durch den Import von zusätzlichem LNG ersetzt werden. Obwohl ENTSOG die Preiseffekte der Lieferunterbrechungen nicht modelliert hat, wird die Notwendigkeit, die fehlenden Mengen zu ersetzen, mit Preissteigerungen einhergehen, die dazu führen, dass in erheblichem Umfang zusätzliches LNG importiert wird.

Das würde  doch US-Präsident Donald Trampel Trump mächtig freuen. Wir haben immer wieder berichtet. Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Empörung über Fracking-Gas und dafür geförderte LNG-Terminals

Und auch: Wir brauchen einen Gasvertrag