Auch die Deutsche-Energie-Agentur (dena) empfiehlt in ihrer Stellungnahme eine grundlegende Überarbeitung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) und  belegt dies mit dem Hinweis: Allein die Zielarchitektur aus dem Jahr 2015 ist vor dem Hintergrund der seither eingegangenen internationalen Verpflichtungen wie die Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens überholt.

.Die Bundesregierung ist in Sachen Energiewende und Klimaschutz erheblich gefordert..  ...; Andreas Kuhlmann,  Geschäftsführer  dena
.Die Bundesregierung ist in Sachen Energiewende und Klimaschutz erheblich gefordert.. …; Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer dena

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena- Geschäftsführung  erklärt zudem die Bundesregierung habe sich ja auch  auf EU-Ebene für Klimaneutralität bis 2050 eingesetzt. Auch spiele das Thema Sozialverträglichkeit im gesellschaftlichen Diskurs eine zunehmend wichtige Rolle. Folglich sollte das bisherige energiewirtschaftliche Zieldreieck weiterentwickelt werden und gleichermaßen Klimaneutralität, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Sozialverträglichkeit adressieren. „Die Bundesregierung ist in Sachen Energiewende und Klimaschutz erheblich gefordert“, fasst Andreas Kuhlmann die noch notwendigen Handlungszwänge zusammen.

Anpassungsbedarf sieht die dena auch bei den strategischen Zielen der Energiewende. Die bisherige Zwei-Säulen-Strategie mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz hat sich nach Erkenntnissen aus der dena-Leitstudie als nicht hinreichend effizient erwiesen. Es braucht zumindest eine weitere Säule, nämlich den Einsatz von synthetischen Kraft- oder Brennstoffen auf Basis erneuerbarer Energien.

Nach Einschätzung der dena sind auch die bislang ergriffenen Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Energiesektors ungenügend, um die Treibhausgasminderungsziele für 2030 zu erreichen. „Dringend müssen sektorübergreifende und integrierte Lösungsansätze implementiert werden. Zudem ist eine Bepreisung der Emissionen in den Sektoren Wärme und Verkehr unerlässlich. Dies kann über eine nationale CO2-Steuer, ein nationales Emissionshandelssystem für Wärme und Verkehr oder eine Ausweitung des Europäischen Emissionshandels erfolgen“, zählt Kuhlmann die notwendigen Maßnahmen auf.