Die Deutsche Umwelthilfe  (DUH) kritisiert die Ankündigung der Bosch-Gruppe, ab 2020 klimaneutral sein zu wollen als unaufrichtig und nicht glaubwürdig – Bosch verantwortet unnötige Klimagasemissionen in Höhe von hunderttausenden Tonnen CO2 bei der Kühlgeräteentsorgung – Bosch Geschäftsführer Volkmar Denner muss die Kühlgeräteentsorgung zur Chefsache machen und die Selbstkontrolle beauftragter Recycler beenden, mahnte die DUH.  – Weiter fordert die DUH von Bosch wirksame und transparente Kontrollen von Kühlgeräteentsorgern, damit klimaschädliches FCKW zerstört wird und nicht in die Atmosphäre gelangt.

"...Bosch nimmt Entsorgung nicht ernst  ...; Jürgen Resch, bild duh
“…Bosch nimmt Entsorgung FCKW-haltiger Kühlgeräte nicht ernst …; Jürgen Resch, bild duh

Laut DUH nimmt der Konzern die für den Klimaschutz besonders wichtige Entsorgung FCKW-haltiger Kühlgeräte nicht ernst. Bei unsachgemäßer Entsorgung alter Kühlgeräte können unnötigerweise extrem klimaschädliche Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in die Atmosphäre gelangen, die den Klimawandel weiter anheizen.
So lässt Europas größter Haushaltsgerätehersteller BSH Hausgeräte, der vollständig zur Bosch-Gruppe gehört, trotz mehrfacher Hinweise der DUH Entsorger von Kühlgeräten sich selbst kontrollieren, anstatt diese in die Klimaschutzpflicht zu nehmen. Statt neutraler und extern beauftragter Prüfer sowie offengelegter Untersuchungsberichte über Entsorgungspraktiken mauert Bosch und hält nach wie vor an der wenig glaubwürdigen Selbstkontrolle beauftragter Kühlgeräterecycler fest.

Das  Umweltbundesamt gab, zwei Tage vor der Klage der Deutsche Umwelthilfe von gestern, Donnerstag 08. August, am vergangenen Dienstag , o6. August, bekannt 2017 seien in Deutschland erstmals über zwei Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte in Verkehr gebracht worden. Die Sammelmenge an Elektroaltgeräten betrug  dann 836.907 Tonnen, wodurch die seit 2016 geltende Sammelquote von 45 Prozent knapp eingehalten wurde. Ab 2019 gilt eine Sammelquote von mindestens 65 Prozent. Um diese zu erreichen müssen insbesondere noch viel mehr Haushaltsgroßgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke eingesammelt werden. EU-weit ist geregelt, dass mindestens 45 Prozent an Geräten, die in den drei Vorjahren im Durchschnitt auf den Markt gebracht wurden, wieder eingesammelt werden.

Derzeit arbeitet das Bundesumweltministerium (BMU) , unterstützt durch das UBA, an einer Novellierung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG). Dort sollen auch Maßnahmen mit aufgenommen werden, die dazu führen, dass durch ein verdichtetes Sammelnetz mehr Elektroaltgeräte eingesammelt werden. Dabei geht es auch um eine bessere Verbraucherinformation und darum, alle Akteure besser mit einzubeziehen.