Das Projekt Nord-Stream 2 ist vermutlich das umstrittenste Energieprojekt Europas, stellte die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am vergangenen Donnerstag, 15. August in einem gesonderten Bericht fest. Aber auch die Nod-Stream 2 AG berichtet gegenüber Umwelt- und Energie-Report von Sonderkosten, die durch die Behinderungen  Dänemarks gegenüber dem Projekt entstehen von  mehr als einer Halben Milliarde Euro.

Mehr als eine Halbe Milliarde Euro Sonerkosten wegen Dänemark...;
Mehr als eine Halbe Milliarde Euro Sonderkosten wegen Dänemark…;

Längst versuchen einige andere Gegner der Pipeline, das Projekt zu politisieren und möglichst zu stoppen. Aber: Vor allem die Querstellung von Dänemark droht derweil mit einer erheblichen Verzögerung – und Hunderten Millionen Zusatzkosten. Ein Abschnitt der Pipeline führt nämlich unter anderem durch Hoheitsgewässer von Dänemark und erfordert dementsprechend eine Genehmigung des Landes.

Wie aus einem Beschwerdebrief hervorgeht, den die Projektgesellschaft an die dänischen Behörden versandt hat, könnte die Genehmigungsverweigerung für die Route das gesamte Projekt um Monate verzögern. Die Nord-Stream 2 AG erläuterte  dazu gestern, Montag 19. August, in einem Statement gegenüber Umwelt- und Energie-Report : Im Frühjahr hatte Nord Stream 2 die Dänische Energiebehörde über die terminlichen und finanziellen möglichen Folgen eines dritten Genehmigungsverfahrens informiert. Teile dieser Information gehören auch zur im Mai eingereichten Klage gegen die Forderung der Behörde nah einem weiteren Verfahren. Dänische Medien haben darüber im Mai berichtet. Die britische Nachrichten-Agentur Reuters hatte die Einsicht in die Unterlagen bei der für die Klage zuständigen Behörde bekommen und auf dieser Basis berichtet. Die Zahlen basieren auf eigenen (Maximal-)Hochrechnungen von Reuters und sind nicht korrekt. Die Nord-Stream 2 AG selbst hat gegenüber uns Folgendes erklärt: „Eine Verzögerung von mehreren Monaten könnte zu zusätzlichen Kosten von mehreren hundert Millionen Euro führen, die wir jedoch nicht beziffern können, da die endgültigen Auswirkungen vom Zeitpunkt der Genehmigungsentscheidung der zuständigen Behörden abhängen.
Abgesehen davon wird eine Verzögerung größere Auswirkungen auf die europäischen Verbraucher haben, die eine Prämie für teureres LNG zahlen müssen (ca. 20 Millionen Euro pro Tag – siehe EWI-Studie : https://www.ewi.uni-koeln.de/cms/wp-content/uploads/2017/09/EWI-1163-17-Studie-Impacts-of-Nord-Stream-2-web.compressed.pdf).

Die Inbetriebnahme der Pipeline, die ursprünglich für Ende 2019 geplant war, könnte sich laut Sputnik-Bericht um bis zu acht Monate verspäten.Der finanzielle Schaden dadurch wäre also erheblich. Abgesehen von der dänischen Verweigerung ist das Projekt an sich schon weit fortgeschritten. Wie aus einer Meldung der Deutschen Außenhandelskammer hervorgeht, seien mehr als 70 Prozent der Pipeline bereits fertiggestellt.