Zwischen Januar und März mussten die Übertragungsnetzbetreiber deutlich häufiger Strom aus Windenergieanlagen abregeln als in den Vormonaten: 3,23 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) konnten nicht ins Stromnetz eingespeist werden, gab heute der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekannt.

sechs Millionen E-Autos könnten damit ein Vierteljahr lang fahren... ...;Trianel-Windpark Vogelherd, Bayern
Sechs Millionen E-Autos könnten damit ein Vierteljahr lang fahren… …;Trianel-Windpark Vogelherd, Bayern

Der Grund: Es wurde mehr Energie erzeugt, als über die vorhandenen Netzkapazitäten in die Verbrauchszentren transportiert werden konnte. Für die Netzbetreiber ist die Abregelung von Energie – das sogenannte „Einspeisemanagement“ – die letzte zu wählende Maßnahme, um das Netz zu stabilisieren.

Mit den 3,2 Mrd. kWh Strom könnte man jedoch vieles bewegen: Rund sechs Millionen E-Autos könnten damit ein Vierteljahr lang fahren, kalkuliert der Verband.  In etwa so viele PKW sind, so der BDEW weiter in seinem Statement,  derzeit in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zusammen gemeldet. Genauso könnte man aus dem abgeregelten Strom auch 2 Mrd. KWh grünes Gas herstellen, um 100.000 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.

Oberste Prämisse muss weiterhin sein, den Ausbau der Stromnetze durch akzeptanzbildende Maßnahmen und die Unterstützung der Politik vor Ort voranzutreiben., fordert der Verband. Solange jedoch mehr Erneuerbaren-Strom produziert wird als die Netze aufnehmen können, sollte die Politik den Weg frei machen, damit der erzeugte Strom nicht abgeregelt werden muss, sondern genutzt werden kann – zum Beispiel an der privaten Ladesäule oder durch Power-to-Gas-Technologien.