Gestern, Mittwoch 24. September,  hat der Weltklimarat IPCC seinen neuen Sonderbericht zu Meeren und Eisgebieten im Klimawandel vorgestellt. Der Bericht zeigt: Der Klimawandel hat schon heute gravierende Folgen für die Meere und Polargebiete. Die Ozeane erwärmen und versauern zunehmend, die Zahl der marinen Hitzewellen steigt, der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich. wie das Umweltbundesamt( UBA)  zusammenfassend darstellt. So ist es nur folgerichtig, dass Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes und Professorin Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegner-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung in Bremerhaven, gemeinsam fordern den notwendigen Klimaschutz in Deutschland wirksam umzusetzen und Lösungsansätze zu entwickeln, um die Meeresökosysteme und Küsten nicht zusätzlich belasten. ( Wir berichten heute in unserer Titelgeschichte auch ausführlich dazu: Der Schutz vor Hochwasser könnte nicht mehr wirksam sein…)

"...Wenn die Meere weniger belastet und gut geschützt sind ...; bild bundesr.g;
“…Wenn die Meere weniger belastet und gut geschützt sind …”; bild bundesr.g

„Um auf die Folgen des beschleunigten Meeresspiegelanstiegs und höhere Wasserstände bei Sturmfluten rechtzeitig vorbereitet zu sein, müssen Bund und Länder künftig alle Optionen zur Sicherung von Küstenräumen prüfen“, fordert UBA-Chefin Krautzberger.  Naturnahe Lösungen wie Sandvorspülungen, küstennahe Überflutungsräume oder Salz- und Seegraswiesen sollten dabei künftig stärker im Vordergrund stehen als ausschließlich technische Maßnahmen wie immer höhere und breitere Deiche.

Außerdem müssten die vielfältigen Belastungen der Meere, beispielsweise mit überschüssigen Nährstoffen wie Dünger aus der Landwirtschaft und Plastikmüll, verringert werden. „Wenn die Meere weniger belastet und gut geschützt sind, sind sie widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels und können langfristig vom Menschen genutzt werden. Das hilft den Ökosystemen und die Ökosysteme helfen der Klimawandelanpassung“, konstatiert Krautzberger.  „Uns bleibt keine Zeit mehr“,  folgert sie und verweist auf den IPCC-Bericht ,  der deutlich mache „…Klimaschutz muss jetzt passieren. Abwarten ist keine Option.“

Die Direktorin des Alfred-Wegner-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung in Bremerhaven, Antje Boetius ergänzt und zeigt die Folgen des möglichen Nichthandelns auf:  „Die bislang ungebremst steigenden Kohlendioxidemissionen weltweit haben messbare Konsequenzen für das Leben in den Meeren. Erwärmung und Versauerung verringern und verschieben die Lebensräume, mit vielen nachteiligen Konsequenzen, auch für den Menschen. Der schnelle Verlust von Meereis, die zunehmende Beschädigung der Korallenriffe, die häufigeren Hitzewellen sind eine Bedrohung für viele Arten. Der Bericht stellt fest, dass diese Faktoren die Produktivität der Meere negativ beeinflusst und besonders die Küstenregionen und ihre Bewohner betrifft. Das bedeutet, dass auch bei uns noch viel mehr in den umfassenden Meeres- und Küstenschutz investiert werden muss.“

Und dann kommt das dicke Ende für die Politik, nicht nur deutschlandweit betrachtet, hier hat sie  auch die weltweit agierenden Klimawandel-Leugner wie US-Präsident Donald, Trampel, Trump, im Blick:  „Es bedeutet aber vor allem, dass der Klimaschutz ein vorrangiges Ziel der Politik sein muss und wissenschaftsbasiert, mit wesentlich mehr Fokus auf kurzfristig wirksame, für die Bürger transparente Maßnahmen umzusetzen ist, als derzeit verhandelt wird.“

 

 

 

 

Anlässlich der Präsentation des neuen Sonder-Berichts des  Weltklimara