Modellstadt Mannheim …Lead City für bessere Luft

„Die fünf Modellstädte werden in der Sitzung des Klimakabinetts am 20. September keine Rolle spielen, da es dort vorrangig um CO2- und nicht um NO2-Reduzierung gehen wird”, hatte uns das Bundesumweltministerium wissen lassen. Wir berichten heute an anderer Stelle darüber: Die fünf Leading Cities sind beim Klimakabinett nicht dabei

Die einzelnen Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität in den Modellstädten werden je nach Zuständigkeit entweder vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) oder durch uns (BMU) gefördert und begleitet.

So weit hier kurzgefasst  die Stellungnahme des Bundes dazu. Wir berichten heute über die Modellstadt Mannheim.

Zuvor  haben wir  bereits über die Modellstädte Bonn, Herrenberg und Reutlingen ausführlich berichtet.  Mannheim ist  ebenfalls eine der fünf Lead Cities . Die anderen sind Herrenberg, Reutlingen, Mannheim und Essen. Was steckt dahinter diese Städte zu Modellstädten zu berufen?: In vielen Städten werden die Luftgrenzwerte für Stickstoffdioxid (NOx) nicht eingehalten. In diesen Städten drohen daher Fahrverbote. Und dem Bund droht eine Strafe wegen der Verletzung der entsprechenden EU-Vorgaben. Um dies abzuwenden, machte der Bund im Februar 2018 der EU-Kommission unter anderem den Vorschlag, „Lead Cities“, das heißt Modellstädte, zu bestimmen. Das Ziel des Projekts ist es, in Städten, in denen es Probleme mit der Luftreinhaltung (Grenzwerte für Stickstoffdioxid) gibt, testweise größere Maßnahmen für Verbesserungen zu erproben und somit Wege aufzuzeigen, wie Diesel-Fahrverbote vermieden werden können. Wie aktuell das alles ist zeigt ganz der Fall Köln wo gestern, 12. September, erste Entscheidungen gefallen sind.  Da hat das höchste NRW-Verwaltungsgericht strenge Vorgaben für die Luftreinhaltung gemacht. -Ein großflächiges Dieselfahrverbot wird es in Köln zunächst  nicht geben. Ganz kommt die Millionenstadt aber wohl nicht an Straßensperrungen vorbei. Auch für Bonn, eine der „Modellstädte“ ist noch nicht alles gelaufen. Im Herbst werden weitere gerichtliche Entscheidungen erwartet.

Heute berichten wir also über die Maßnahmen zur Luftreinhaltung der „Lead- City“ Mannheim. Vertreter von Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieben hatten seit Februar vergangenen Jahres Pläne zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs ausgearbeitet und dem Bundesumweltministerium vorgestellt. Mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog will die Stadt Autofahrer anregen, in öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. ”

“, erklärte der Erste Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht anlässlich der Präsentation der geplanten Maßnahmen zu Beginn vergangenen Jahres.. Aus Die Stadt erhielt  daraufhin aus Berlin grünes Licht. Was ist inzwischen aus den Planen geworden?

Wie uns von Presseseite der Stadt berichtet wurde, fördert im Rahmen des Projektes Modellstadt Mannheim der Bund bis Ende 2020 folgende Maßnahmen der Stadt Mannheim: Teilprojekt Tarife ÖPNV: (BMVI – Bundesverkehrsministerium)

Vergünstigung Gelegenheitsfahrer:

Verkauf von GreenCity-Tickets mit Gültigkeit in der Großwabe Mannheim/Ludwigshafen als Einzelfahrausweise (Erwachsene/ Kinder/ BahnCard) und Mehrfahrtenkarten (Erwachsene/ Kinder), bei denen durch die Förderung des Bundes die Preise um ca. 1/3 vergünstigt sind.

Diese Maßnahme läuft seit 01.01.2019

Erweiterung Zeitkarten:

Verkauf von GreenCity-Zeitkarten als Wochenkarten (Jedermann/Ausbildung), Monatskarten (Senioren/ Jedermann/ Ausbildung) und Jahreskarten (Jedermann im Abo) mit Gültigkeit in der Großwabe Mannheim/Ludwigshafen zum Preis einer entsprechende Karte der PS2 (bisher nur gültig in Mannheim).  Dadurch Vergünstigung für Kunden der bisherigen Zeitkarten mit Gültigkeit Mannheim+Ludwigshafen und Erweiterung der Gültigkeit für Kunden der bisherigen Zeitkarten mit Gültigkeit nur in Mannheim.

Diese Maßnahme läuft seit 01.01.2019

eTarif:

Senkung des Grundpreises für den kilometergenauen Luftlinientarif „eTarif“ bei Nutzung innerhalb der Großwabe Mannheim/Ludwigshafen auf 0,80 Euro (zzgl. 0,20 Euro pro Kilometer); Einrichtung einer Möglichkeit um einen Mitfahrer entgeltlich mitzunehmen, Prepaid-Funktion für Nutzung durch Minderjährige.

Diese Maßnahmen laufen seit 02.01.2019

Gewährung eines 20-Euro- Startguthabens

Diese Maßnahme läuft seit Mitte Januar 2019

Job-Ticket:

Arbeitgeber mit Sitz in Mannheim werden bei Abschluss eines Drei-Jahresvertrages für die Projektlaufzeit bis Ende 2020 vom Arbeitgeberanteil befreit.

Diese Maßnahme läuft seit 01.01.2019

Teilprojekt Angebot ÖPNV (BMVI – Bundesverkehrsministerium)

Stärkung tangentiale Buslinien

Verdichtung des tangentialen Linie 50 durch Verlängerung der Linie 45 zu einem 10-Minuten-Takt im Bereich Mannheim S-Bahnhof SAP-Arena und Waldhof Bahnhof.

Diese Maßnahme läuft seit 09.12.2018

Stärkung innerstädtische Buslinien / Erschließung Glücksteinquartier

Einrichtung einer Linie 65 zur Anbindung des neuen Glücksteinquartiers bis zur Popakademie. Dadurch Verdichtung der Linie 60 auf einen 10-Minuten-Takt im Bereich des westlichen Innenstadt.

Start der Maßnahme voraussichtlich im November 2019

Beschaffung von neun schadstoffarmen EURO 6 Bussen für die Bedienung der Verdichtungen.

Busse sind voraussichtlich ab Spätjahr 2019 verfügbar.

Teilprojekt Micro-Hub (BMU – Umweltministerium)Errichtung eines Micro-Hubs für Paketdienstleister: Dort sollen Paketdienstleister die Möglichkeit erhalten, Paketsendungen zur Zustellung im Innenstadtbereich auf eigene emissionsneutrale Fahrzeuge (z.B. Lastenräder) umzuladen.

Start des operatives Betriebs voraussichtlich Anfang 2020

Sämtliche Maßnahmen wurde im Vorfeld durch die Stadt erarbeitet und dann vom Bund bewertet und genehmig. Im Rahmen einer Evaluation begleitet der Bund die Wirkung sämtlicher Maßnahmen gemeinsam mit der Stadt Mannheim.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Die fünf Lead Cities sind beim Klimakabinett nicht dabei …

und auch die Berichte zu den Lead- Cities: Bonn, Herrenberg und Reutlingen … geben Sie dazu auf unserer Startseite in Search nur die Namen ein und Sie werden gleich fündig