Die dänischen Behörden haben dem Bau des Meeresabschnitts der Gaspipeline Baltic Pipe zugestimmt, die über den Boden der Ostsee durch dänische Hoheitsgewässer nach Polen verlaufen soll. Bereits im Dezember vergangenen Jahres  hatten sich Polen und Dänemark sich grundsätzlich darauf verständigt, eine 900 Kilometer lange Gaspipeline mit dem Namen „Baltic Pipe“ über den Boden der Ostsee zu verlegen.

Die neue EU-Chefin muss Druck auf Dänemark ausüben ...; forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow,l. hier mit Außenminister Heiko Maas beim Petersburger Dialog in Bonn Bild Umwelt- und Energie-Report (U + E)
Die neue EU-Chefin muss Druck auf Dänemark ausüben …; forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow,l. hier mit Außenminister Heiko Maas beim Petersburger Dialog in Bonn Bild Umwelt- und Energie-Report (U + E)

„Das dänische Ministerium für Klima, Energetik und Kommunalwirtschaft hat am 25. Oktober zwei Beschlüsse gefasst, die die Ortslage des Meeresabschnittes der Rohrleitung betreffen. Einer davon gilt GAZ-SYSTEM SA, dem Betreiber des polnischen Gastransportsystems, und der andere, Energinet, dem dänischen nationalen Betreiber für Gas- und Stromtransport“, heißt es auf der Webseite des Projektes. Das berichtete  die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news. Moskau hat diese Entwicklung sicherlich auch mit großem Eigeninteresse verfolgt. Verzögert doch gegenwärtig Dänemark den Weiterbau der russischen Gaspipeline Nord-Stream 2, die von Russland auch durch die Hoheitsgewässer Dänemarks direkt nach Deutschland verlegt werden soll mit fadenscheinigen Argumenten. Die neue EU-Chefin, Ursula von der Leyen,  “muss Druck auf Dänemark ausüben …”, hatte vor Monaten   der russische Außenminister Sergej Lawrow noch beim Petersburger Dialog in Bonn gefordert.

Über den Start der Baltic Pipline wird nun berichtet, dass das Projekt mit Planvorlauf umgesetzt werde. Die Verlegung der Rohre soll bereits im Dezember beginnen.

Sputnik-news berichtete bereits am vergangenen Freitag, 25. Oktober,  wie zuvor in Warschau verlautet habe , wolle Polen zum Jahr 2022 auf den Bezug russischen Gases verzichten. Dann läuft  der bisherige Gasliefer-Vertrag zwischen Warschau und dem russischen Gaskonzern Gazprom ausläuft.

Unterzeichnung des EU-Förderbescheids am 15. April des jahres
Hier die Unterzeichnung des Förderbescheids der EU am 15. April des Jahres

Die polnischen Behörden rechneten damit, dass die Bauarbeiten für die Baltic Pipe zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen würden. In Russland werden solche Erklärungen als Versuch gedeutet, möglichst vorteilhafte Bedingungen auszuhandeln, so Sputnik-news. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte dagegen bereits im Dezember vergangenen Jahres erklärt die Einigung mit Dänemark  bedeute einen „Riesenschritt hin zu Sicherheit und Unabhängigkeit des polnischen Energiesektors“.

Das Projekt erhielt inzwischen  von der Europäischen Union über deren Förderprogramm Connecting Europe Facility (CEF) eine Finanzhilfe in Höhe von 51,4 Millionen Euro. Indes wurden die Gesamtkosten für den Bau der Pipeline nicht genannt. Die feierliche Unterzeichnung des Vertrags über die gesamte finanzielle Unterstützung, dessen Höchstbetrag sich auf fast 215 Millionen Euro beläuft, fand am 15. April 2019 in Brüssel statt.An der Veranstaltung nahmen auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission Maroš Šefčovič sowie auch der EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie Miguel Arias Cañete teil.