Führende Unternehmen der deutschen Industrie, gerade auch in der Automobilindustrie, verfolgen langfristige Dekarbonisierungsstrategien. Darauf verweist Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE)  und er folgert zugleich: „Sie sind nun auf eine sichere Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien angewiesen. Dass die Bundesregierung trotz der vorgezeichneten Entwicklungen von einem sinkenden Strombedarf ausgeht, zeigt politische Kurzsichtigkeit und bedeutet de facto eine Aufgabe der eigenen Ziele für 2030.

Führende Industrien wie die Automobilindustrie verfolgen Dekarbonisierungsstrategien ...;    ..., Bild U+ E
Führende Unternehmen gerade auch aus der Automobilindustrie verfolgen Dekarbonisierungsstrategien …; …, Bild U+ E

Albers echauffiert sich in dem Zusammenhang in einem gestern, Dienstag 29. Oktober veröffentlichten Statement darüber, dass die Bundesregierung das Ausbauziel für Windenergie an Land im Klimaschutzprogramm 2030 von ursprünglich 80 GW auf 67-71 GW abgesenkt hat. In einer schriftlichen Antwort der Bundesregierung wird diese Maßnahme laut Albers,  mit einem geringeren Strombedarf im Jahr 2030 begründet. Der BWE- Präsident diese Annahme und sieht Deutschland auf eine Ökostromlücke zusteuern, die Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit bedrohe.

„Die Bundesregierung will die Sektoren Mobilität, Wärme und Industrie bis 2030 verstärkt elektrifizieren und den CO2-Ausstoß dieser Sektoren so deutlich reduzieren. Darüber hinaus besteht das Ziel, den Anteil der Erneuerbaren im Strombereich von derzeit knapp über 40% auf 65% zu erhöhen. An diesen Zielsetzungen orientiert sich die deutsche Industrie mit massiven, sektorübergreifenden Investitionsentscheidungen zugunsten grüner, CO2-freier Technologien, mahnte Albers weiter.

Das Ausbauziel der Windenergie darf nicht reduziert werden, fordert Albers, „…sonst droht uns eine Ökostromlücke bis 2030. Es braucht im Gegenteil jetzt Maßnahmen, die gewährleisten, dass die Ausschreibungsvolumen aus dem EEG 2017 und dem Energiesammelgesetz auch gefüllt werden können. Eine Rücknahme dieser Volumina entwertet die Investitionen deutscher Unternehmen. Das schadet neben den Verwerfungen in der Wertschöpfungskette der deutschen Windenergie auch der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland“,urteilt  der  Präsident des BWE.