Gazprom wird Nord-Stream 2 unter Umgehung Dänemarks fertigstellen, wenn Dänemark die Abstimmung der Route der Gaspipeline ablehnen sollte. Dies erklärte der Vorsitzende des Direktorenrates von Gazprom, Wiktor Subkow, am vergangenen Mittwoch, 02. Oktober, beim Forum „Russische Energiewoche“ in Moskau.

Wiktor  Subkow zeigte mit dem Finger auf uns,  lächelte uns schelmisch an: Das Interview können wir machen!" Ja, und  dann ...; dabei waren Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck, der Assistent von Subkow, links, und der Dolmetscher von Subkow rechts , ... Bild Umwelt- und Energie-Report Co  u+e
Wiktor Subkow zeigte mit dem Finger auf uns, lächelte uns schelmisch an: Das Interview können wir machen!” Ja, und dann …; dabei waren Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck, der Assistent von Subkow, links, und der Dolmetscher von Subkow rechts , … Bild Umwelt- und Energie-Report Co u+e

Mitte Juli hatten Subkow und auch der russische  Außenminister Sergej Lawrow beim Petersburger Dialog in Bonn auf dem Petersberg noch erklärt die neue EU-Chefin Ursula von der Leyen solle Druck auf Dänemark ausüben, damit Kopenhagen  seine Hinhalte-Taktik aufgebe. ( Umwelt- und Energie-Report hatte berichtet, s. unten)

Nun heißt es also bei Sukow: „Wir sind praktisch an die Territorialgewässer der dänischen Wirtschaftszone herangekommen. Die Gaspipeline ist zu 83 Prozent fertiggestellt,  es bleibt nicht mehr viel übrig. In Dänemark muss man verstehen, dass es keine objektiven Gründe gibt, die Route nicht abzustimmen. Zumal sie dieser Tage in demselben Ort die Route der Gasleitung abgestimmt hatten, die aus Norwegen nach Polen führt. Es ist so, wenn es zu keiner Abstimmung kommt, so werden wir diese Wirtschaftszone Dänemarks umgehen. Das wird länger dauern, wird teurer sein, aber es ist doch Gas für die Länder Europas, und es ist seltsam, dass eine solche Situation passiert“,  so Subkow.

Der türkische Minister für Energiewirtschaft und Naturressourcen, Fatih Dönmez, hat zu Begin der   „Russischen Energiewoche“ in Moskau den Termin für den Beginn der Lieferungen durch die Gaspipeline Turkish Stream in die Türkei genannt.

„Im vorigen Jahr fand im Beisein der beiden Staatschefs die Zeremonie zur Vollendung des Meeresabschnitts der Gasleitung (Turkish Stream) statt“, sagte der Minister.

Nord-Stream 2: Nicht nur in Moskau ein Thema... auch beim Petersburher Dialog in Bonn, Petersberg...; hier Außenminister Heiko Maas mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow
Nord-Stream 2: Nicht nur in Moskau ein Thema… auch beim Petersburher Dialog in Bonn, Petersberg…; hier Außenminister Heiko Maas mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, bild umw. u.energie-rep.

„Nach Einschätzungen des russischen Energieministers Alexander Nowak sowie von Vertretern von Gazprom und Botaş erfolgten die Arbeiten plangemäß und sollen bis Jahresende 2019 abgeschlossen werden.“

Ab Anfang 2020 werde Gas über den durch türkisches Territorium verlegten Strang in die Türkei gepumpt. Über den anderen Strang würden die Gaslieferungen nach Europa erfolgen.

„Somit werden wir zum Jahresende die Gaszufuhr in die Türkei sicherstellen. Den weiteren Teil der Arbeiten wird Gazprom vornehmen bzw. Verhandlungen mit den interessierten Behörden Bulgariens und anderer Länder führen, wohin Gas geliefert werden soll“, sagte der Minister abschließend.

Turkish Stream  besteht aus zwei Strängen mit einer Durchsatzkapazität von je 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Der Unterwasserteil der Leitung ist etwa 930 Kilometer lang sein.

Die Pipeline führt von der russischen Schwarzmeerstadt Anapa zur Ortschaft Kıyıköy im türkischen Thrakien. Das durch den ersten Strang zu transportierende Gas ist ausschließlich für die Türkei bestimmt. Der zweite Strang sollte laut ursprünglichen Plänen bis zur Grenze zwischen der Türkei und der EU verlängert werden.

Indes ist der Endpunkt der Pipeline noch nicht festgelegt. Wie der russische Präsident Wladimir Putin laut der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news zuvor bei einer Pressekonferenz mit seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic sagte, sei Moskau bereit, die Gaspipeline Turkish Stream bis nach Europa zu verlängern.

Lesen Sie dazu auch unsere Berichte: Nord-Stream 2: Lawrow und Subkow für Druck auf Dänemark … aber

und auch: Gazprom- Aufsichtsratschef Subkow: Das wollten wir ihn fragen  …!!!